Duisburg Auf dem Weg zu Duisburgs erster Kulturschule

Duisburg · Die Erich-Kästner-Gesamtschule in Hochheide startete gestern das bundesweite Projekt "Kulturagenten für kreative Schulen".

Mit Trommeln und Tanz aus Ghana, einem Vorspielen des schuleigenen Bläserensembles und einer Aufführung der Hip-Hop-AG startete gestern an der Erich-Kästner-Gesamtschule das Programm "Kulturagenten für kreative Schulen". Als einzige Schule in Duisburg hatte die Gesamtschule die Möglichkeit erhalten, in dieses Modellprogramm einzusteigen. Mit dem Programm sollen bei Kindern und Jugendlichen die Neugier für Kunst geweckt, mehr Kenntnisse über Kunst und Kultur vermittelt und die selbstverständliche Teilhabe an Kultur ermöglicht werden.

Die Schule startet gleich mit drei Projekten. In den Kunstwerkstätten "Die Suche nach dem eigenen Ich" werden für die Schüler in der Zusammenarbeit mit Künstlern identitätsstiftende Aspekte verschiedener Kulturkreise erfahrbar. Das Fotokollagenprojekt "Homberg und die Welt um mich herum" der Künstlerin Barbara Koxholt soll den Blick der Schüler für die künstlerische Perspektiven auf den eigenen interkulturell geprägten Lebensraum öffnen. Die "Welttanz"-Werkstatt mit Sigrid Beuting verknüpft in außergewöhnlicher Weise Tanz und Malerei. Und ein gemeinsames Ganzes soll in der Mosaik-Werkstatt von Regina Bartholme geschaffen werden, indem die Schüler kleinste Einheiten zusammensetzen. An Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis sieben wendet sich die kreative Mittagspause "Kultur im Jahresrhythmus", bei der Schüler der Klassen neun und zehn und Eltern selbst zu Kulturscouts werden. In 30- und 60-minütigen Segmenten soll die Mittagspause der Gesamtschule dazu genutzt werden, etwa Freundschaftsbändchen zu filzen oder Weihnachtskarten selbst herzustellen.

Wichtige Partner des Programms sind auch Kulturinstitutionen. Gemeinsam mit den Schulen werden Wege gesucht, wie eine gegenseitige Öffnung füreinander erreicht und langfristige Kooperationen eingegangen werden können. So soll etwa in Kürze ein Kooperationsvertrag mit dem Mülheimer "Theater an der Ruhr" unterzeichnet werden. Auch das Duisburger Museum Küppersmühle und die Duisburger Philharmoniker zeigten sich aktuell sehr interessiert an einer Zusammenarbeit, berichtet Silke Richter, Didaktische Leiterin der Erich-Kästner-Gesamtschule.

Dass sich nicht alle Schüler für das Thema Kultur begeistern können, dessen ist sich auch Kulturagentin Birgitta Heller, die sozusagen die Vermittlerrolle zwischen Schule und Künstlern innehat, bewusst. "Selbst wenn wir nur ein Drittel der Jugendlichen etwa für Theater oder Tanz entflammen können, dann ist das doch toll", findet sie. "Das prägt ungemein. Da nehmen die was fürs ganze Leben mit." Optimistisch zeigt sich auch Sabine Demes, die Kulturbeauftragte der Schule: "Die meisten Jugendlichen finden es schön, dass mal Künstler, die man sonst nicht kennt, in die Schule kommen. Das bringt frische Ideen von außen."

(cob)
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