Duisburg Audi in Wanheim startet schrittweise

Duisburg · Am 2. Juli erreichen die ersten Autoteile für das Audi-Logistikzentrum das Logport II-Gelände. Der Wolfsburger Dienstleister Schnellecke sucht noch Arbeitskräfte. Bis zu 500 Jobs sollen hier bis 2014 hier entstehen.

 Neben anderen Modellen werden auch die Teile für den Audi Q 5 von Duisburg aus auf den Seeweg geschickt.

Neben anderen Modellen werden auch die Teile für den Audi Q 5 von Duisburg aus auf den Seeweg geschickt.

Foto: Audi

Rene Elbert, für den Standort Duisburg zuständiger Leiter von Schnellecke, war sehr angetan vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit: "In dieser Form habe ich das noch nie erlebt." Das Bauunternehmen Goldbeck errichtet zurzeit das Logistikzentrum für Schnellecke auf dem insgesamt 105 000 Quadratmeter großen Logport II-Areal in Wanheim-Angerhausen. Parallel dazu rekrutiert Schnellecke das Personal. "Wir sind im Plan. Am 2. Juli wird das erste Material geliefert", erklärt Elbert. Um dann mit der eigentlichen Arbeit beginnen zu können, muss die "Mannschaft" stehen. Bereits im Herbst vergangenen Jahres nahm Schnellecke Kontakt mit dem Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Duisburg auf.

Inzwischen steht bereits das Führungsteam (Niederlassungsleiter, operativer Leiter, administrativer Leiter, Schichtleiter). Der Start erfolgt im Ein-Schicht-Betrieb mit einem Team aus knapp 200 Mitarbeiter. Rund drei Viertel davon sind Fachleute für Verpackung und Staplerfahrer. Vor 14 Tagen gab es ein erstes Assessment Center mit Bewerbern bei der Arbeitsagentur, die Gabelstapelfahrer-Bewerber konnten auf dem Gelände von duisport ihre Fähigkeiten demonstrieren. "Die ersten Arbeitsverträge sind bereits geschlossen. Es handelt sich ausschließlich um Vollzeitstellen, die nach Tarif bezahlt werden", so Elbert. Nach zwei bis drei Monaten soll im Zwei-Schicht-Betrieb gearbeitet werden, und zwar montags bis freitags von 6 bis 22.30 Uhr.

Die Autoteile — von der fertig lackierten Karosserie bis zur kleinen Unterlegscheibe — werden in Wanheim so verpackt, dass sie möglichst dicht in Standard-Container passen. Ein sogenannter 20-Fuß-Container ist gut sechs Meter lang, 2,40 Meter hoch und knapp 2,60 Meter hoch. Die Autokomponenten, die aus ganz Deutschland und Europa nach Wanheim angeliefert werden, werden dann im Hafen von Logport II aufs Schiff geladen, das in etwa einem Tag Fahrtzeit den belgischen Hafen Antwerpen erreicht. Von dort geht es ins indische Mumbay oder in einen chinesischen Hafen. Anschließend folgt wieder ein Weg über Land zu den Audi-Produktionswerken. In Indien und China werden die Einzelteile dann zu fertigen Audi-Modellen A 4, A 6, Q 3, Q 5 und Q7 montiert. Nach dem langsamen Beginn sollen die Kapazitäten allmählich bis auf 800 000 Kubikmeter gesteigert werden. Bereits am 28. Juni wird der erste Bauabschnitt abgenommen, der zweite soll im Oktober fertig sein. Duisport wird in die Anlagen und die Infrastruktur rund 26 Millionen Euro investieren. Schnellecke betreibt das Logistikzentrum in Auftrag von Audi und investiert selbst auch noch einmal einen Millionenbetrag, zum Beispiel für Regale und den Lagerausbau. Arbeitsagentur-Chef Ulrich Käser lobt die Zusammenarbeit mit Schnellecke: "Das ist ein Glücksfall für Duisburg. Solche größeren Ansiedlungen gibt es hier nicht oft."

Rene Derksen vom Arbeitgeberservice berichtete, dass nicht nur Arbeitslose unter den bisher rund 500 Bewerbern waren, sondern auch Initiativbewerber von anderen Logistikfirmen. Da das Einstellungsverfahren noch länger läuft, kann man sich auch jetzt noch bewerben. Kenntnisse als Handelsfachpacker oder bei Logistikfirmen sind dabei von Vorteil. Aber auch Quereinsteiger mit entsprechender Motivation haben noch Chancen. Schnellecke selbst wird insgesamt etwa 450 Arbeitskräfte benötigen, dazu kommt Beschäftigte für eine Firma, die auf dem Gelände Verpackungspappen fertigt sowie Fahrer für Leercontainer — eine Dienstleistung, die duisport hier erbringt.

(RP/ac)
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