Duisburg Auch Tiere können ganz schön jeck sein

Duisburg · In diesen Tagen haben die Karnevalisten den Frohsinn für sich gepachtet. Wer dem närrischen Trubel entfliehen will, ist im Zoo gut aufgehoben. Doch frei von Späßen geht es auch dort meist nicht zu.

2012: Delfin-Drillinge erkunden das Gemeinschaftsbecken
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2012: Delfin-Drillinge erkunden das Gemeinschaftsbecken

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Foto: Probst, Andreas

Humorige Menschen sind für uns Zeitgenossen, die über sich und andere lachen können. Witze machen setzt eine gemeinsame Kommunikation voraus. Und die haben durchaus auch Tiere. In unserer Sprache spiegelt es sich wieder. "Da lachen ja die Hühner", sagen wir, wenn uns etwas lächerlich erscheint. "Da laust mich doch der Affe" ist eine gängige verbale Reaktion auf eine (heitere) Überraschung.

"Ich bin davon überzeugt, dass nicht nur unsere Menschenaffen Scherze machen", sagt Achim Winkler. "Wenn die Vorführungen ausverkauft sind und die Stimmung bestens ist, dann spüren das unsere Delfine und sind jeck vor Freude." Sie hätten dann noch mehr Spaß daran, die Gäste nass zu spritzen, seien im Wasser noch agiler und munterer als sonst. "Und das hat keineswegs damit zu tun, dass sie vielleicht vom Geräuschpegel genervt sind." Denn ähnlich zu Späßen aufgelegt seien sie auch, wenn ihre Trainer und Pfleger abseits des Trubels am Becken vorbeiliefen. Immer wieder komme es vor, dass dann eines der aufmerksamen Tiere genau den richtigen Augenblick abwartet, um den Betreuer nass zu machen. Ein vergleichbares Verhalten lasse sich auch bei den Seelöwen beobachten, die bekanntlich am Kaiserberg unter freiem Himmel leben und nicht in einer Zuschauerhalle auftreten. Da kommt es schon mal bei besonders guter Stimmung vor, dass eines der Tiere den Pfleger schubst oder versucht, aus dem Eimer Fisch zu klauen."

Nicht vorhandene Mimik macht es bei fast allen Tieren unmöglich, Gefühlslagen zu erkennen. Nicht so bei den Menschenaffen. Lachende Schimpansen oder Orang Utans, die hat vermutlich jeder Tierbeobachter im Zoo schon mal gesehen. Sie lachen zum Beispiel, wenn sie gekitzelt werden. "Sie machen aber auch ihre Scherze", so Winkler. Da werde geneckt und herumgealbert, da werde am Fell des Nachbarn gezupft (und dann ganz unschuldig weggeguckt). "Oder da streift sich ein Affe ein Tuch über den Kopf und hat sichtlich Spaß am Verstecken." Eltern von jüngeren Kindern kennen die Freude an dieser Art von Spiel.

Den größten Lacher produziert allerdings weder der Affe noch der Delfin. Der "Dacelo novaeguineae" aus der Gattung der sogenannten Jägerlieste stammt aus Australien und ist ein Vogel. Er macht nicht durch seinen Gesang auf sich aufmerksam, sondern durch Geräusche, die er zur Revierverteidigung ausstößt. Weil sich das dann so anhört, als ob ein Mensch lacht, hat der Vogel den Beinamen "Lachender Hans".

(RP/ac)
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