Duisburg Atelierhaus "Hafenkult" feiert sein fünfjähriges Bestehen

Duisburg · Mit einer gelungenen und gut besuchten Geburtstagsparty feierte jetzt der "Hafenkult", das Kunsthaus im Neuenkamper Parallelhafen, sein fünfjähriges Bestehen. Neben offenen Ateliers gab es akustischen Pop nach "MusiCult-ART" des Hauses von und mit Mario Klimek. Es war ihr Herzenswunsch und Traum zugleich, nach ihren beiden Kindern und neben ihrem Beruf, Kunst in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen. Und so kam die einst in Stuttgart geborene, nahe Frankfurt am Main aufgewachsene, in Gießen studierende, eine Zeit lang in Köln lebende und arbeitende Katja Zappe schließlich nach Duisburg.

"Hafen war schon immer ein Thema für mich", sagt die sympathisch und tough auftretende, von Ideen nur so sprühende Diplom-Kauffrau und Kunstliebhaberin, die die besondere Gabe hat, Menschen von einer Idee zu begeistern und zielstrebig für eine Sache einzutreten. Immer gut durchdacht, stets das Machbare vor Augen und perfekt in der Ausführung geht sie ihre Projekte an. So auch vor fünf Jahren das Atelier- und Ausstellungshaus "Hafenkult", dessen Konzeption und Name Kopf und Herz seiner Gründerin entsprang. Ende 2009 entdeckte sie das damals leer stehende Bürogebäude und erweckte es im Kulturhauptstadtjahr des Reviers aus dem Dornröschenschlaf. Binnen kürzester Zeit wurden die ehemaligen Büroräume in Ateliers umgewandelt. Seitdem arbeiten 13 Künstler in unterschiedlichen Sparten vor Ort: Malerei, Bildhauerei, Zeichnung, Skulptur, Trickfilm, Objektkunst, Fotografie, Grafik, Illustration, Textildesign, Mode, Figurentheater sowie Schmuck-, Licht- und Papierkunst.

Als junger, mittlerweile in Duisburg nicht mehr wegzudenkender Kunst-Ort zeigt das Haus zudem regelmäßig wechselnde Ausstellungen regionaler und überregionaler Künstler und lädt zu teils außergewöhnlichen kulturellen Veranstaltungen ein. "Hier habe ich mir eine Art erweitertes Wohnzimmer geschaffen", sagt Zappe, "und Künstlern einen Raum gegeben, um sich mit ihrer Kunst Menschen unprätentiös zu nähern."

80 Prozent der Künstler von damals seien auch heute noch dabei und fühlten sich wohl, fügt sie stolz hinzu. Fluktuation spiele keine Rolle. Im Gegenteil, gerade die Beständigkeit führe dazu, dass aus dem Kreis der Künstlerschaft gute Vorschläge für interessante Ausstellungen und Projekte entstünden. Auch böten die Künstler ihrerseits immer wieder Mal- und Zeichen- beziehungsweise Näh-Workshops sowie Kreativkurse aller Art an. Ob mit "Sommerboxen" oder auf dem "Hafensofa", bei "Hafenkult" gehe es stets frisch, frech, fröhlich, frei - und vor allem kultig zu.

Neben den Ateliers und dem "Schauraum" ist "Hafenkult" auch immer wieder außerhalb unterwegs. So gehörte 2013/2014 der sogenannte "Landgang" dazu, bei dem auf der Wallstraße in der Duisburger Innenstadt ein leer stehendes Ladenlokal als Verkaufsraum angemietet wurde. Aber auch der jährliche Auftritt beim "Nikolausmarkt Kunst & Design" im Ruhrorter Binnenschifffahrtsmuseum und die Spundwandaktion von Martin Schmitz "Urban Art im Parallelhafen" tragen das Label "Hafenkult" abseits des eigentlichen Standorts in die Öffentlichkeit. Beispielsweise ist aktuell bis 17. Mai noch die Gemeinschaftsausstellung "Flurorange" in der Helios St. Johannes Klinik in Alt-Hamborn zu sehen.

(O.R.)
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