Duisburg Arbeitsplätze entstehen auf Mercatorinsel
Duisburg · Der Rat hat gestern in einer Sondersitzung die Aufhebung des einstigen Bebauungsplans für die Mercatorinsel beschlossen. Duisport soll sich nun dort größer als bisher geplant ansiedeln und somit Jobs schaffen.
Die Gestaltung der Mercatorinsel in Ruhrort war Thema bei der gestrigen Sondersitzung des Stadtrates. Mit deutlicher Mehrheit wurde die Aufhebung des Aufstellungsbeschlusses für den Bebauungsplan für den Bereich Mercatorinsel - ehemals Speditionsinsel - westlich der Ruhrorter Straße beschlossen.
Der Rat hatte in seiner Sitzung am 25. Februar 2008 die Aufstellung eines Bebauungsplanes für die Mercatorinsel beschlossen. Der Plan umfasst die Mercatorinsel, umgeben von Vinckekanal und Hafenmund sowie Hafenkanal bis zur Oberbürgermeister-Lehr-Brücke. Ziel sollte eine ansprechende Gestaltung der Freifläche sein. Zwei Monate später wurde eine Reduzierung der Grünfläche zwecks einer gewerblichen Nutzung durch duisport beschlossen.
Für die östlichen Teilbereiche wird derzeit eine größere gewerbliche Ansiedlung durch duisport verhandelt. Das geplante Gesamtkonzept für die Nutzung der Mercatorinsel sieht zudem vor, dass ein weiterer Steiger für Kreuzfahrtschiffe realisiert werden soll. So soll die Attraktivität dieses Tourismuszweiges für die Stadt gesteigert werden. Außerdem ist geplant, eine Grünanlage auf der Spitze der Mercatorinsel um die Skulptur "Echo des Poseidon" zu realisieren, wenn ein Teilbereich dieses Areals nicht mehr für die Vormontage der neuen Hafenkanal- und Ruhrbrücke benötigt wird. In Zusammenhang mit der Anlegung eines Wanderweges wird zudem der Bau einer Fußgängerbrücke nach Ruhrort im Bereich Hafenmund/Vinckekanal geprüft. Auf Grundlage der bisherigen Planung wurde durch das Amt für Umwelt und Grün eine finale Planung für die Begrünung erarbeitet.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Rainer Enzweiler sagte dazu: "Die CDU begrüßt die Pläne. Mit dem Steiger wird ein gutes Signal für Duisburg gesetzt, denn die Flusskreuzfahrt boomt." Auch begrüße die CDU die weitere Ansiedlung durch duisport. Enzweiler: "Wir müssen alles tun, um die Zahl der Arbeitslosen zu verringern. Arbeitsplätze seien aus Sicht der CDU das Ziel Nummer eins. Das sieht auch Oberbürgermeister Sören Link so, denn etwa 400 bis 600 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Claudia Leiße von den Grünen hingegen sagte: "Wenn wir den Aufstellungsbeschluss aufheben, haben wir nichts mehr in der Hand. Wir wollen nicht Arbeitsplätze gegen Lebensqualität tauschen." Sie forderte eine umfassende Bürgerbeteiligung. Auch die Piraten äußerten Bedenken und sprachen sich für eine Bürgerbeteiligung in Hinsicht auf die Gestaltung aus. Der Fraktionschef von Junges Duisburg, Stephan Wedding, stellte die Frage nach der Einflussmöglichkeit der Stadt. Baudezernent Carsten Tum sagte, man stehe in enger Absprache mit dem Hafen; und auch Link betonte, dass der Hafen ein verlässlicher Partner sei.