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Loveparade Anwohner bleiben skeptisch

Loveparade · Am Samstag, 24. Juli, findet die Loveparade statt. Raver aus ganz Deutschland werden in Duisburg erwartet. Die Anwohner des Partygeländes im Stadtteil Neudorf haben geteilte Meinungen zum Megaevent.

Unglaublich: Hier findet die Loveparade statt
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Für manche ist es die größte Party der Welt, für andere ein riesiges Ärgernis. Die Duisburger, die in unmittelbarer Nähe zum Gelände der Loveparade oder des Hauptbahnhofes wohnen, sind zumeist nicht sonderlich begeistert von dem Event, das am kommenden Wochenende in ihrer Nachbarschaft stattfinden soll. "90 Prozent der Neudorfer stehen der Veranstaltung mit sehr viel Skepsis gegenüber", sagte Harald Jeschke, Vorsitzender des Bürgervereins Neudorf.

"Die meisten können sich einfach nicht vorstellen, dass bis zu einer Million Menschen auf dem Festgelände Platz finden sollen." Vor allem die Angst vor Wildpinklern gehe unter den Nachbarn um. "Die Anwohner befürchten, dass viele ihr Geschäft vor ihrer Haustür verrichten werden," so Jeschke.

Flucht vor der Loveparade

Nur auf das Festgelände werden sich die Besuchermassen nämlich sicherlich nicht beschränken. Unter anderen über Düsseldorfer Straße, Friedrich-Wilhelm-Straße, Neudorfer Straße, Kommandantenstraße und Karl-Lehr-Straße werden die Menschen zur Loveparade und zurück zu ihren Zügen gelotst. "Manch einer hat sich deswegen schon zu einem Wochenendausflug entschlossen, um dem Lärm zu entfliehen", so Harald Jeschke. Rolf und Brigitte Schmieder wohnen nahe der Neudorfer Straße auf der Neue Frucht Straße und sind am kommenden Wochenende zu Hause.

Das Ehepaar fühlt sich hilflos: "Wir kommen doch am Samstag weder raus noch rein. Unsere Straße ist komplett gesperrt, unser Auto müssen wir für sechs Euro im Parkhaus unterbringen." Rolf Schmieder fühlt sich von der Stadt hintergangen: "Uns Anwohner hat doch niemand gefragt, ob wir die Loveparade haben wollen." Dass es zu einigen Problemen kommen wird, da ist sich das Ehepaar sicher. "Ein paar Chaoten sind doc h immer dabei, die randalieren und in die Büsche pinkeln", glaubt der 63-jährige Duisburger. Er sorgt sich vor allem um seine Tauben: "Ich kann doch Samstag gar nicht losfahren und die armen Tiere fliegen lassen."

Frank Dresen hingegen freut sich auf die Loveparade. Er wohnt auf der Neudorfer Straße und wird das bunte Treiben vom Fenster aus beobachten. "Leider kann ich selbst nicht hingehen, weil ich meinen Hund nicht so lange allein lassen kann", erklärt der 46-Jährige. Er glaubt, dass Duisburg langfristig von der Technoparty profitieren kann. Wildpinkler will aber auch er nicht in seiner Garageneinfahrt haben. Frank Dresen hat aber schon eine Idee: "Jeder, der hier sein Geschäft verrichtet, wird nass - und zwar von oben."

(RP)
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