Weihnachtsmarkt in Duisburg Comedian Johann König deckt vermeintliche Sicherheitslücke auf

Duisburg · Nach diesem Video dürften sich die Besucher des Duisburger Weihnachtsmarktes nicht mehr ganz so sicher fühlen. Die Stadt hat Sperren aufgebaut, die Amok-Fahrer stoppen sollen, aber Comedian Johann König findet eine mutmaßliche Schwachstelle. Der Eindruck täuscht, sagt die Stadt.

 Die Feuerwehr stellt in der Duisburger Innenstadt die neuen Lastwagen-Sperren „City Safe“ auf (Archivbild).

Die Feuerwehr stellt in der Duisburger Innenstadt die neuen Lastwagen-Sperren „City Safe“ auf (Archivbild).

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Gemeinsam mit einem Begleiter schlendert Comedian Johann König nach seinem Auftritt am Wochenende in Duisburg über die Königstrasse, als ihm ein Verkehrsschild neben einer Anti-Terror-Sperre auffällt. „Wir haben hier Anti-Terror-Schutzpfosten in Duisburg. Das ist Stahl, das sind ungefähr 600 Kilo Stahl“, sagt er in einem Video, das er gedreht und auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat. „Wenn man da nicht durchfahren möchte, dann nimmt man einfach dieses Schild“, sagt er weiter und hält die Kamera auf ein Verkehrsschild neben der Stahl-Sperre, das sein Begleiter mit nur einer Hand locker hin und her bewegen kann, da es kaum noch im Boden verankert ist. Der Beton bröckelt. Das laute Gelächter der beiden spricht Bände.

Genau dieses Video sorgt bei Facebook für Gesprächsstoff. Hat der Comedian tatsächlich eine schwerwiegende Sicherheitslücke aufgedeckt? „Dat ist Duisburg“, kommentiert ein Nutzer unter dem Video. Ein anderer appelliert an den Duisburger Oberbürgermeister: „Sören Link, bitte vor Eröffnung unbedingt nachbessern“, schreibt der Nutzer in Hinblick auf die Eröffnung des Weihnachtsmarktes am 15. November.

Doch nicht alle meckern, einige Duisburger kennen sich aus und klären Johann König prompt auf: „Da kommen doch noch die Container von der Eisbahn hin. Dann erst kann eine Absicherung erfolgen. Erst schlau machen, dann meckern“, schreibt ein Facebook-Nutzer. Und genau das bestätigt Peter Hilbrands von der Stadt Duisburg: „Es ist nett, dass sich Herr König Gedanken um unsere Sicherheit macht, aber es gibt keine Sicherheitslücke“, sagt der Stadtsprecher. Derzeit würde die Eislaufbahn der Stadtwerke aufgebaut. Dort, wo jetzt noch das Schild einen möglichen Durchgang für Amok-Fahrer bietet, werden dann die Kühlaggregate der Eislaufbahn stehen, die aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts ein „natürliches Hindernis“ darstellen, erklärt Hilbrands. „Es gibt derzeit noch weitere Lücken, die wir aber kommuniziert haben.“ Diese Lücken würden aber auch gebraucht, schließlich sei der Weihnachtsmarkt noch im Aufbau und man müsse auf die Königstrasse fahren können. Zudem finde dort vor Eröffnung des Weihnachtsmarktes keine weitere Veranstaltung statt. Die Lücken würden rechtzeitig geschlossen.

Die meisten Duisburger nehmen Johann König die Panne, die nun eher seine und nicht die der Stadt ist, nicht krumm: „Haha, da kommt in den nächsten Tagen die Eisbahn hin, deswegen ist es da frei. Aber lustig ist das Video dennoch“, schreibt ein Facebook-Nutzer. Andere nehmen es mit Humor: „Jetzt hast du die fachmännisch im Boden befestige Stange aus ihrer Verankerung geholt. Alles machst du kaputt. Sören, sag bitte Duisburg.de, dass sie die Rechnung zu Johann schicken.“

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