Schutz vor Anschlägen Terrorpoller werden nicht bis zum Weihnachtsmarkt fertig

Duisburg · Einige der neuen Anti-Terror-Sperren in der City werden bis zum Weihnachtsmarkt nicht einsatzbereit sein. Es hakt bei bei den versenkbaren Pollern. Dort fehlen noch Schaltkästen, die den Rettungskräften die Zufahrt ermöglichen sollen.

 Die versenkbaren Anti-Terror-Poller in der City können noch nicht heruntergelassen werden. Die entsprechende Schalttechnik wird auch bis zum Weihnachtsmarkt noch nicht installiert sein. Die Stadt will die Arbeiten im kommenden Jahr abschließen.

Die versenkbaren Anti-Terror-Poller in der City können noch nicht heruntergelassen werden. Die entsprechende Schalttechnik wird auch bis zum Weihnachtsmarkt noch nicht installiert sein. Die Stadt will die Arbeiten im kommenden Jahr abschließen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Das Tatmotiv des Mannes, der am Montagabend in Limburg einen Lkw gekapert und in eine Reihe an einer Ampel wartender Autos gesteuert hat, war am Dienstag zwar nicht zu klären. Doch trotzdem macht der Vorfall einmal mehr deutlich, dass es nicht viel mehr braucht als ein gestohlenes Fahrzeug und eine schlechte Absicht, um Menschen zu schaden. Aus diesem Grund, hat sich die Stadt bereits im September 2017 in einem Dringlichkeitsbeschluss dazu entschieden, die Innenstadt mit Anti-Terror-Pollern absichern zu lassen. Nach diversen Verzögerungen hieß es im August dieses Jahres, die Arbeiten würden bis Weihnachtsmarkt 2019 abgeschlossen (die RP berichtete). Doch daraus wird nichts, wie die Stadt auf Nachfrage mitteilte.

Zwar sei die Montage so gut wie abgeschlossen, versichert Stadtsprecherin Susanne Stölting, doch mit der Technik speziell der versenkbaren Poller sei man noch nicht so weit. „Da fehlen noch die Schaltkästen, in denen unter anderem die sogenannte BOS-Funktechnik verbaut ist, die Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte brauchen, um die Poller bei Bedarf selbst abzusenken.“ Dass diese Schaltkästen nicht bis zum diesjährigen Weihnachtsmarkt verbaut sein würden, sei aber schon länger klar. „Da werden wir auch Anfang kommenden Jahres noch mit zugange sein.“

Insgesamt entstehen rund um die Königstraße 130 feste und 17 versenkbare Schutzvorrichtungen. Neben Problemen mit der Bauzeit gab es seit 2017 auch immer wieder Probleme mit den Kosten. Aus einem zunächst veranschlagten Investitionsvolumen von 700.000 Euro sind mittlerweile rund 2,5 Millionen Euro geworden. „So wie es aussieht, werden wir mit dieser Summe jetzt aber auskommen“, sagt Stölting.

Bis alle Poller voll einsatzbereit sind, wird die Innenstadt mit provisorischen Sperren geschützt. Die sogenannten „Zuckerstangen“ über die sich auch schon Comedian Johann König lustig machte sind seit Herbst 2018 im Einsatz. Sie haben die provisorischen Wasserkanaister abgelöst, die die Fußgängerzone zuvor abgeschirmt hatten.

Die noch nicht fertig werdenden 17 versenkbaren Schutzeinrichtungen sind insofern besonders wichtig, da über sie die Zufahrt zur Fußgängerzone geregelt wird. Über den sogenannten BOS-Funk können Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei die Poller absenken. Die Steuerung wird dabei der Leitstelle der Feuerwehr überlassen, wie Stölting erklärt. Alle weiteren Steuervorgänge – also auch alle Anfragen von Anwohnern, die mit die Sperren mit ihren Fahrzeugen passieren müssen – werden von einer anderen Leitstelle abgewickelt, die 24 Stunden am Tag besetzt ist. Während der Ladezeiten werktags von 8 bis 11 Uhr sowie von 20 Uhr bis 22 Uhr bleiben die versenkbaren Poller ohnehin abgesenkt („Nullstellung“).

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