Auftritt in Duisburg AKK hält flammenden Appell auf Europa

Duisburg · CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sprach am Samstag auf dem König-Heinrich-Platz in Duisburg. Sie machte Werbung für die Europawahl. 30 kurdische Demonstranten störten den Auftritt.

 Annegret Kramp-Karrenbauer bei ihrer Rede auf dem König-Heinrich-Platz.

Annegret Kramp-Karrenbauer bei ihrer Rede auf dem König-Heinrich-Platz.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Der Wahlkampf für Europa geht in die heiße Phase. Kräftigen Rückenwind für die letzten Tage erhielt die Duisburger CDU am Samstagnachmittag aus Berlin von oberster Stelle. Die Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer unterstützte den Wahlkampf des NRW-Europakandidaten Dennis Radtke.

Es ist kurz nach 15 Uhr, als die Musik am König-Heinrich-Platz in der Innenstadt lauter wird. Entlang der Grünflächen bahnt sich „AKK“ flankiert von Sicherheitsleuten und Parteikollegen wie CDU-Ruhr-Chef Oliver Wittke ihren Weg zur Bühne. Am Infostand des CDU-Ortsvereins Duissern/Zentrum bleibt sie stehen und zeigt sich volksnah, indem sie für Selfies zur Verfügung steht und freundlich Hände schüttelt. Bei der Ankunft auf der Bühne werden andere Parteikollegen umarmt und geherzt. Das war das Aufwärmprogramm.

 Der Auftritt der CDU-Chefin wurde zu Beginn von rund 30 kurdischen Demonstranten gestört. Die Polizei musste einschreiten.

Der Auftritt der CDU-Chefin wurde zu Beginn von rund 30 kurdischen Demonstranten gestört. Die Polizei musste einschreiten.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Es folgt die Kür, und die wird zunächst von rund 30 kurdischen Demonstranten gestört. Der Sicherheitsdienst und die Polizei müssen abseits der Bühne einschreiten. Kramp-Karrenbauer lässt sich von der Aktion nicht aus der Ruhe bringen und geht zu Beginn ihrer Rede nur kurz darauf ein: „Ich bin froh, dass Duisburg in einem Bundesland und in einem Staat liegt, indem man ohne Gefahr frei demonstrieren kann, und indem Polizeibeamte dafür ihren Kopf hinhalten, damit diese Demonstrationsfreiheit gewährleistet wird.“ Und das unterscheide Deutschland von vielen anderen Gebieten auf der Welt. „Deswegen lohnt es sich für Europa zu kämpfen“, so Kramp-Karrenbauer. Für diese Aussage spenden ihr mehrere Hundert Zuhörer einen kräftigen Applaus.

Als jahrelange Ministerpräsidentin des Saarlandes weiß sie um das Vokabular einer früheren Bergbau-Region, „wo die Menschen manchmal hart, aber vor allen Dingen immer sehr herzlich sind“. „Das ist etwas, was das Ruhrgebiet mit dem Saarland verbindet und deswegen fühle ich mich hier sehr Zuhause. Ein herzliches Glückauf“, sagte die CDU-Chefin.

In ihrer rund dreißigminütigen Rede hielt sie einen flammenden Appell auf Europa. „Ich bitte Sie ganz herzlich, gehen Sie am 26. Mai zur Wahl, geben Sie ihre Stimme für Europa ab.“ Bei der Wahl gehe es um sehr viel mehr. Nur als vereintes Europa kann man gegen Wirtschaftsmächte wie China und den USA bestehen. „Wir brauchen 500 Millionen Europäer, um deutlich zu machen, was unsere Interessen sind.“

Sie kritisierte die Annullierung der Wahl des Bürgermeisters von Istanbul durch die türkische Regierungspartei AKP von Staatspräsident Erdogan. „Wir haben in Istanbul erlebt, dass eine demokratische Entscheidung gekippt worden ist, weil sie dem Staatspräsidenten in der Türkei nicht gepasst hat.“ Diese Situation zeige, dass eine sichere und freie Wahl nicht überall auf der Welt selbstverständlich sei. Sie appellierte an die Zuhörer, am nächsten Sonntag ihre Stimme abzugeben. „Ich wünsche mir, dass wir am 26. Mai auch mit einer starken Wahlbeteiligung aus Europa ein Zeichen setzen, das klar macht, diese Wahl ist etwas wert“, so Kramp-Karrenbauer. „Und wir geben unsere Stimme ab, auch für alle die in der Opposition in der Türkei nicht die Freiheit dazu haben. Auch das ist ein Zeichen der Solidarität.“

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