Duisburg "Ankündigung" als Tanzperformance

Duisburg · Das Akzente-Motto "Umbrüche" setzt das Tanzensemble "The Roof" mit Sergio Antonino und Avi Kaiser in ein neues Tanzstück um, das am 11. und 12. März im Museum DKM aufgeführt wird. Mit einer Fanfare geht es los!

 Für ungewöhnliche Einblicke und Perspektiven ist das Tanzensemble The Roof bekannt. Das wird diesmal nicht anders werden.

Für ungewöhnliche Einblicke und Perspektiven ist das Tanzensemble The Roof bekannt. Das wird diesmal nicht anders werden.

Foto: Giovanni Pinna

Vor ziemlich genau einem Jahr wurden die in Duisburg lebenden Tänzer und Choreographen Avi Kaiser und Sergio Antonino gefragt, ob sie einen Beitrag zu den Akzenten 2017 leisten möchten. Als die beiden Künstler, die am Innenhafen den "TanzRaum The Roof" etabliert haben, das Akzente-Motto "Umbrüche" erfuhren, waren sie wie elektrisiert. "Ein solches Motto ist ein starker Impuls für unsere Art des Choreographierens", sagen die beiden. "Am liebsten hätten wir gleich losgelegt", berichtet der aus Israel stammende Avi Kaiser und sein aus Italien stammender Partner Sergio Antonino pflichtet ihm bei.

Zunächst galt es aber, die vielen Ideen und Assoziationen, die die beiden mit dem Akzente-Thema verbinden, zu bündeln. "Wir haben am Anfang das Wort 'Umbruch' in alle uns bekannten Sprachen übersetzt, um uns mehr Klarheit über den Begriff zu verschaffen", so Avi Kaiser.

Im italienischen, spanischen, französischen, englischen, hebräischen und natürlich auch im deutschen Sprachraum verbinde man, so das Ergebnis der Sprachenprüfung, mit "Umbruch" etwas Neues, das plötzlich und oft unerwartet Wirklichkeit wird. Es gebe dabei eine fast "klassische Dreiteilung": die Zeit vor dem Umbruch, der Umbruch selber und die Zeit danach. Beim Philosophieren über diese Zusammenhänge entwickelten Sergio Antonino und Avi Kaiser Ideen für eine mögliche tänzerische Umsetzung.

Als besonders inspirierend fanden beide die Überlegung, die Zeit vor dem Umbruch besonders zu beleuchten. Auf diese Weise entstand zunächst gewissermaßen als Kopfgeburt das Stück mit dem schlichten Titel "Ankündigung".

Wenn etwas angekündigt wird, dann entsteht eine gewisse Erwartungshaltung, der man sich stellen müsse, erklären die beiden international arbeitenden Tänzer und Choreographen. In ihrer Tanzperformance, die sie nun am 11. und 12. März im Rahmen des Akzenteprogramms zeigen, möchten sie die beiden Begriffe "Umbrüche" und "Ankündigung" mit rein choreographischen und musikalischen Mitteln zusammenbringen.

Dass ihnen die Sammler Klaus Maas und Dirk Krämer ihr Museum DKM als Aufführungsstätte zur Verfügung stellen, sei ein Glücksfall. Das Museum selber symbolisiere gewissermaßen einen Umbruch, wurde die einstige Gewerbeimmobilie doch in ein Museum verwandelt, in dem das Leitmotiv der Sammlung, "Linien stiller Schönheit", idealtypisch verwirklicht wird.

Die Musik wurde eigens für die etwa einstündige Performance von Florian Hartlieb, Marko Kassl und Florian Walter komponiert. Florian Walter, der mehrere Blasinstrumente beherrscht, wird auch live spielen und sich mit den Tänzern im Raum bewegen. Das Stück beginnt mit einer Art Fanfare. Der Posaunen- oder Trompetenton kündigt etwas an, was die Menschen in Bewegung bringt. Repräsentiert werden "die Menschen" von den Tänzern Avi Kaiser und Sergio Antonino sowie den israelischen Gasttänzern Elior Cohen und Tal Shibi.

Das Thema "Ankündigung" und "Umbrüche" soll in der Tanzperformance nicht zu eng gefasst werden. Es geht den beiden Choreographen um eine eher allgemeine Auseinandersetzung mit diesen Begriffen, die abstrakt, aber durchaus sinnlich, umgesetzt werden sollen.

Die Tanzperformance findet im rund 200 Quadratmeter großen Museumsraum mit den abstrakt-eleganten Skulpturen von Ernst Hermanns (1914 - 2000) statt. Die Zuschauer sitzen auf Stühlen, die die Tanzfläche umgrenzen. Aufgeführt wird "Ankündigung" (englisch: Announcement) am Samstag, 11. März, um 19 Uhr, sowie am Sonntag, 12. März, 12 Uhr, im Museum DKM, Güntherstraße 13-15, 47051 Duisburg (Nähe Hauptbahnhof).

Der Eintritt ins Museum kostet zehn Euro. Eine Kartenvorbestellung im Museum DKM ist empfehlenswert, Tel. 0203/ 93 555 47-0 oder mail@stiftung-dkm.de.

(pk)
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