Duisburg Anklage: Töchter der Freundin missbraucht
Duisburg · Großes Medieninteresse zog der Prozess gegen einen bereits vorbestraften Mann auf sich, der sich seit gestern vor dem Duisburger Landgericht wegen Kindesmissbrauchs verantworten muss. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 40-Jährigen vor, sich wiederholt an Minderjährigen vergangen zu haben. Dabei war er in der Vergangenheit schon zweimal wegen ähnlicher Fälle zu Haftstrafen verurteilt worden.
Im Jahr 1996 war er wegen Kindesmissbrauchs zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Doch kaum aus der Haft entlassen, wurde er offenbar wieder rückfällig. Denn 2003 erhielt er eine weitere Haftstrafe wegen Kindesmissbrauchs. Danach stand der Duisburger unter Führungsaufsicht. Das bedeutete zwar eine besondere Kontrolle des Täters nach Verbüßung der Haft. Dennoch soll ihn das nicht von weiteren Taten abgehalten haben.
Bei dem jetzt zu verhandelnden Kindesmissbrauch in 37 Fällen sollen die beiden Töchter seiner Lebensgefährtin ihm zum Opfer gefallen sein. Die Mädchen seien zu Beginn der Übergriffe im Juli vergangenen Jahres erst zehn und 13 Jahre alt gewesen, wurde gestern erläutert. Unter anderem habe der Mann einen gemeinsamen Urlaub in Baden-Württemberg genutzt, um sich den Kindern sexuell zu nähern, so die Anklage. Auch die Wohnung in Hilden, in der die Mädchen mit ihrer Mutter lebten, sei Tatort gewesen. Weitere Vorfälle habe es in der Duisburger Wohnung des Angeklagten gegeben.
Einen Teil der Vorwürfe hat der Mann durch seinen Verteidiger inzwischen zugegeben, so dass die Mädchen zumindest vorerst vor einer Aussage verschont bleiben. Bei der Anhörung der Mutter wurde die Öffentlichkeit zeitweise ausgeschlossen.
Der Prozess gegen den 40-jährigen Duisburger wird am kommenden Montag fortgesetzt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann auch weiterhin für die Allgemeinheit gefährlich ist. Ein Sachverständiger soll dem Gericht bei der Entscheidung helfen, ob der 40-Jährige in Sicherungsverwahrung muss.
