Duisburg Alt und Jung schenken sich Lieder

Duisburg · Gestern steppte im Saal des Gemeindezentrums der Christuskirche der Bär. Genauer: "Der dicke Tanzbär". Dem modernen Kinderlied hauchte die fünfjährige Nora kraftvoll Leben ein. Singend wirbelt das Mädchen durch den Gemeindesaal. Im Kreis um die Tanzfläche herum sitzen elf andere Kinder des Christus-Kindergartens, die Nora singend und in die kleinen Hände klatschend unterstützen. Doch nicht nur die: Auch 20 Senioren sind – noch nicht ganz so textsicher, aber voller Begeisterung – unter ihnen.

Gestern steppte im Saal des Gemeindezentrums der Christuskirche der Bär. Genauer: "Der dicke Tanzbär". Dem modernen Kinderlied hauchte die fünfjährige Nora kraftvoll Leben ein. Singend wirbelt das Mädchen durch den Gemeindesaal. Im Kreis um die Tanzfläche herum sitzen elf andere Kinder des Christus-Kindergartens, die Nora singend und in die kleinen Hände klatschend unterstützen. Doch nicht nur die: Auch 20 Senioren sind — noch nicht ganz so textsicher, aber voller Begeisterung — unter ihnen.

Schon seit 2005 gibt es die alljährlich stattfindende Aktionswoche "Reisen ohne Koffer", berichtet Sandra Buchholz vom Presbyterium der Christuskirchengemeinde. "Sie richtet sich an alte Menschen aus der Gemeinde und ganz Rheinhausen, die nicht mehr selbst verreisen wollen." Das einträchtige Musizieren von Senioren und Kindern des gemeindlichen Kindergartens bildet den Höhepunkt der Woche und begeistert alle Teilnehmer stets auf Neue. "Durch die Kinder gehen die Senioren auf eine Reise in ihre eigene Jugend", erklärt Buchholz das Erfolgsgeheimnis.

Doch wer nun glaubt, die Veranstaltung sei einseitig, der irrt gewaltig. "Richtig viel Spaß" hat Nora mit den alten Menschen. "Die machen auch gut mit", bekräftigt die Fünfjährige. Außerdem könne sie noch etwas von den Senioren lernen: Lieder aus deren Kindertagen nämlich.

"Wer will fleißige Waschfrauen sehn'?", fragt die 77-jährige Anneliese Schöwing aus Rheinhausen in die Runde, um daraufhin singend und tanzend das gleichnamige Lied zur Freude der Kinder und Gleichaltrigen zum Besten zu geben. "Es ist einfach schön, dass sich Alt und Jung hier treffen können", schwärmt Schöwing. Viele Senioren seien ja oft allein zu Hause. Deshalb sei die Aktion eine wunderbare Sache. Mit Kindern unternehme sie zudem gerne etwas. "Leider habe ich keine Enkel", bedauert die Rheinhauserin.

Gestern konnte Anneliese Schöwing erleben, welch schönes und dankbares Gefühl das ist, Großmutter zu sein.

(RP)
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