Nach dem Gehaltsskandal Nahtloser Übergang bei der Duisburger Werkstatt für behinderte Menschen

WEDAU · Alexander Schmanke (49) nimmt am Montag seine Arbeit als Geschäftsführer der Duisburger Behindertenwerkstatt auf.

 Alexander Schmanke leitet nun die WfbM.

Alexander Schmanke leitet nun die WfbM.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Der Übergang ist nahtlos: Anton Koller, Interimsgeschäftsführer der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM), räumte am Freitag sein Büro am Kalkweg, am Wochenende räumt es Alexander Schmanke bereits ein. Koller, der von Anfang an klar gemacht hatte, dass er das Amt nur vorübergehend übernimmt, habe die Einrichtung in schwierigen Zeiten übernommen und wieder in einen sicheren Hafen gebracht, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Krützberg. Nach dem Gehaltsskandal um Kollers Vorgängerin Roselyne Rogg sei die WfbM „wie ein schlingerndes Schiff auf Untergangskurs“ gefahren. Krützberg dankte Koller ausdrücklich für die zehn Monate Arbeit als WfbM-Geschäftsführer, in der er den Vertrauensverlust wieder wettgemacht und für ein „hochmotiviertes Team“ gesorgt habe.

Alexander Schmanke wurde aus einem Kreis von 78 Bewerbern ausgewählt. Der 49-Jährige war zuvor stellvertretrender Geschäftsführer und Geschäftsleiter Rehabilitation beim Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) Krefeld-Kreis Viersen. Der gelernte Sozialpädagoge und Manager soll die Werkstatt nun wieder in die positiven Schlagzeilen bringen und den eigentlichen Satzungszweck der Einrichtung in den Fokus zu rücken, nämlich behinderte Menschen zu qualifizieren und nach Möglichkeit fit für den ersten Arbeitsmarkt zu machen. „Für mich gibt es da keine Grenzen in beruflicher Bildung – weder nach oben noch nach unten“, erklärte er am Freitag bei seiner Vorstellung im Duisburger Rathaus. Er habe in einer ersten Momentaufnahme viele gute Ansätze bei der Werkstatt gesehen: „Das deckt sich mit meinen Erwartungen. Schmanke hob Einrichtungen der Werkstatt wie den „Ziegenpeter“ in Hochfeld, die Fahrradwerkstatt oder den Ars Vivendi Concept Store in der Innenstadt lobend hervor.

Er versprach, sich auch für eine bessere Entlohnung der behinderten Menschen in der Einrichtung einzusetzen. Schmanke erhält zunächst einen Fünfjahresvertrag und ein Gehalt von 110.000 Euro. Das sind deutlich weniger als Roselyne Rogg schon nach ihrer ersten Gehaltserhöhung bekommen hatte.

Künftige Gehaltserhöhungen für Schmanke schloss Krützberg am Freitag nicht aus. Dies würde dann aber völlig transparent und mit voriger Genehmigung durch den Aufsichtsrat erfolgen – im Gegensatz zu Roselyne Roggs Zeiten.

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