Neue Technik an der Schule 3D-Einstein aus dem eigenen Drucker

RUMELN-KALDENHAUSEN · Mit Hilfe der Sparkassenstiftung hat das Albert-Einstein-Gymnasium einen 3D-Drucker angeschafft – für Informatik, aber auch für Kunst.

 Bei der Vorstellung des neuen Druckers (von links): Steffen Jelitto, Linda Krukewitt, Mikka Buchner, Louis Hackstein und Marcel Groß.

Bei der Vorstellung des neuen Druckers (von links): Steffen Jelitto, Linda Krukewitt, Mikka Buchner, Louis Hackstein und Marcel Groß.

Foto: RP/Mike Michel

Für Marcel Groß war es eine Premiere. Der Geschäftsführer der Sparkassenstiftung hat schon viele Einrichtungen und Schulen bei wichtigen Anschaffungen unterstützt – ein 3D-Drucker war noch nie dabei. Entsprechend interessiert sah sich Groß am Montag das „Flashforge“-Modell eines Kölner Online-Handels an, dass das AEG jetzt anschaffen konnte. Mikka Buchner und Louis Hackstein sind in der 9. Klasse und haben schon mit dem Gerät gearbeitet. Als einer der ersten Exponate wurde natürlich ein dreidimensionaler Albert Einstein gedruckt, eine kleine Geige und eine rote Calicat, eine würfelförmige Katze. Das Arbeiten mit dem Drucker setzt Engagement voraus, das über den normalen Unterricht hinausgeht, etwa in Arbeitsgemeinschaften. „Beim Einstein hat allein die reine Druckzeit bei etwa zweieinhalb Stunden gelegen“, erklärt Louis Hackstein.

Linda Krukewitt, Lehrerin am AEG, wird den 3D-Drucker künftig ganz gezielt im Unterricht einsetzen, vor allem im Fach Informatik. „Wir arbeiten dabei mit dem Programm Sketchup. Damit kann man Modelle am Computer stellen. Jetzt haben wir auch die Möglichkeit, diese Modelle dreidimensional zu drucken – das macht das Ganze natürlich viel anschaulicher“, erläutert sie. Die Daten der mit der Software erstellten Modelle werden einfach in den Drucker übertragen, etwa per USB-Stick, und dann startet der Druckvorgang. Zuvor muss die Druckdüse ihre Temperatur von rund 220 Grad erreichen. Das Material, mit dem gedruckt wird, besteht aus Kunststoff. Der ist wie ein Kabel auf einer Rolle gerollt und wird vom Drucker ins Innere gezogen. 50 Meter gehen auf eine Rolle. „Für den Einstein haben wir rund acht Meter gebraucht“, berichtet Louis Hackstein.

 Dieser kleine Albert Einstein ist eines der ersten fertigen Druckexponate mit dem neuen Gerät.

Dieser kleine Albert Einstein ist eines der ersten fertigen Druckexponate mit dem neuen Gerät.

Foto: Mike Michel

Schulleiter Steffen Jelitto ist dem Förderverein der Schule dankbar, die Anschaffung des 1800 Euro teuren Gerätes möglich gemacht zu haben. Der Förderverein hatte sich an die Sparkassenstiftung gewandt und um Unterstützung gebeten, denn eine solche Ausgabe kann der Förderverein nicht einfach so nebenbei stemmen. „Wir hatten erst überlegt, mehrere kleinere 3D-Drucker anzuschaffen, damit Schüler in kleinen Gruppen jeweils daran arbeiten können. Letztlich haben wir uns aber für ein Modell entschieden. Das ist dafür entschieden größer und bietet dadurch einfach auch viel mehr Möglichkeiten“, sagt der Schulleiter. Der Bedarf ist jedenfalls vorhanden, sind doch Unterrichtsfächer und Arbeitsgemeinschaften wie Informatik und Technik bei den Schülern des AEG besonders stark nachgefragt. „Der Drucker kann auch eingesetzt werden, wenn Ersatzteile aus Kunststoff benötigt werden, zum Beispiel für Drohnen“, so Jelitto. Selbst im Kunstunterricht soll der 3D-Drucker Anwendung finden: „Ein Kurs befasst sich mit Brillendesign. Das ist natürlich eine tolle Sache, wenn die entworfenen Designerbrillengestelle dann hinterher tatsächlich auch hergestellt werden können.“ Kürzlich ist das AEG als MINT-freundliche Schule ausgezeichnet worden. Steffen Jelitto legt aber auch Wert darauf, dass es viele andere Schwerpunkte an seiner Schule gibt. Das dürfe man nicht verschweigen.

Als nächstes Druck-Projekt soll eine große Einstein-Büste konzipiert werden, die dann im Januar beim „Einstein-Tag“, dem Tag der offenen Tür, aufgestellt werden soll. Dass die Büste dann auf dem Schreibtisch des Schulleiters landet, ist allerdings nur ein Gerücht.

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