Duisburg ADFC: Radler sind nicht immer schuld an Unfällen

Duisburg · Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Duisburg wehrt sich gegen eine ihrer Meinung nach einseitige Interpretation des Verkehrsberichtes der Polizei Duisburg für das Jahr 2011.

Dieser erwecke den Eindruck, dass Radfahrer häufig Unfallverursacher seien. Der ADFC streite nicht ab, dass es Radfahrer gibt, die sich regelwidrig verhalten und sich und andere Verkehrsteilnehmer dadurch gefährden. Dennoch gehe im Straßenverkehr die Gefahr überwiegend von den motorisierten Verkehrsteilnehmern aus. "Den schwächsten Verkehrsteilnehmern pauschal Schuld an Unfällen, bei denen sie beteiligt sind, anzulasten ist nicht akzeptabel", so Michael Kleine-Möllhoff, Vorstandsmitglied des ADFC Duisburg.

Die gestiegene Opferzahl bei Radfahrern und Fußgängern wertet der ADFC Duisburg als einen Hinweis auf zu schnellen Autoverkehr. In dieser Annahme sieht sich der Fahrrad-Club durch die Aussage von Innenminister Ralf Jäger bestätigt, der die "Geschwindigkeit als Killer Nummer eins" bezeichnete. Eine Lösung könne eine Temporegulierung sein: "Wenn wir innerorts Tempo 30 zur Regelgeschwindigkeit machen und Tempo 50 zur Ausnahme auf wenigen, ausgebauten Hauptverkehrsstraßen, führt das zu weniger Unfällen mit Radfahrern", sagte Thomas Semmelmann, Vorsitzender des ADFC NRW.

Neben der hohen Geschwindigkeit der Autos bemängelt der ADFC den Zustand der Radwege. Viele dieser seien baulich schlecht angelegt, so dass das Vorwärtskommen erschwert würde. Der Fahrrad-Club fordert, dass Fußgänger und Radfahrer schon bei der Verkehrsplanung als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer berücksichtigt werden.

(RP)
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