Duisburg Abschied von der Theaterchefin

Duisburg · Sie macht den Eindruck, als ob sie nichts erschüttern könnte. Und schon jetzt ist klar, dass sie im Duisburger Kulturleben eine riesige Lücke hinterlassen wird.

 Seit 1999 war sie Theaterchefin und Leiterin der Kulturbetriebe in Duisburg: Ute Saalmann.

Seit 1999 war sie Theaterchefin und Leiterin der Kulturbetriebe in Duisburg: Ute Saalmann.

Foto: ralf hohl

Gestern Nachmittag verabschiedete sich die Geschäftsführerin der Kulturbetriebe Duisburg und Theater-Verwaltungsleiterin Ute Saalmann (60) aus dem aktigen Dienst. Und wie es nicht anders sein kann, fand das Treffen auf der Bühne des Stadttheaters statt, die bald ganz mit Menschen gefüllt war, die Ute Saalmann dankten und die besten Wünsche mit auf den Weg gaben. Alle waren gekommen: Musiker, Künstler, Intendant und Generalintendant, Generalmusikdirektor, Bibliotheksdirektor, Oberbürgermeister und Dezernenten, Museumsdirektoren, Kommunalpolitiker und viele Kollegen und Weggefährten.

1999 wurde Ute Saalmann Theaterchefin und Leiterin der Duisburger Kulturbetriebe. Auf der Einladungskarte zu ihrem gestrigen Abschied heißt es: "In Erinnerung bleiben interessante Begegnungen, anspruchsvolle Aufgaben und viele gemeisterte Krisen." Als Krisenmanagerin genießt Ute Saalmann in der Tat einen hervorragenden Ruf. Dabei drängt sie sich nie in den Vordergrund.

An Krisen hat es nie gemangelt. Das ging schon bei ihrem Amtsantritt los, als das Theater den Anforderungen von Sicherheitsbestimmungen nicht mehr genügte und baulich nachgebessert werden musste.

Und auch als der Tornado im Sommer 2004 Teile des Theaterdachs wegfegte, behielt sie einen kühlen Kopf und sorgte verwaltungstechnisch dafür, dass die nötigen Reparaturen schnell durchgeführt werden konnten. Sie war auch Ansprechpartnerin bei der aufwendigen Erneuerung der Obermaschinerie des Theaters. Ganz wichtig war, dass sie in jüngster Zeit ihre Zuversicht behielt, als Diskussionen um das Ende der Opernehe zwischen Düsseldorf und Duisburg aufkamen und damit die Existenz der Duisburger Philharmoniker und die des Duisburger Stadttheaters akut gefährdet waren.

Wenn Ute Saalmann mit ihrer ruhigen Altstimme Entscheidungsträgern sagt, dass Duisburg ohne Theater keine attraktive Stadt ist, dann wirkt das. Ute Saalmann, die am Hildegardis-Gymnasium Abitur machte, hat als Diplom-Verwaltungsfachfrau am Duisburger Jugendamt angefangen. Dort war sie schon bald in leitender Position tätig, baute die Jugendberufshilfe auf. Thomas Krützberg, der frühere Jugendamtsleiter und neue Bildungs- und Kulturdezernent, kennt Ute Saalmann schon seit Jugendamtstagen. Dass Krützberg Ute Saalmann schätzt, konnte man bei dessen spontaner Würdigung in der Kulturausschuss-Sitzung erleben.

Ute Saalmann hat angekündigt, dass sie sich nicht aus Duisburgs Kulturleben ganz verabschieden wird, sondern sich ehrenamtlich für das einsetzt, was sie zuvor hauptamtlich geleistet hat.

(RP)
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