Nächste Phase der A59-Baustelle Ab Montag droht Duisburg ein noch größeres Verkehrschaos

Duisburg · Am Wochenende wird Duisburgs Stadtautobahn komplett gesperrt. Ab Montag soll der Verkehr dann vom Norden in Richtung Düsseldorf wieder fließen. Dafür wird dann die Gegenrichtung gesperrt - mit weitreichenden Folgen für die Innenstadt.

Sperrung der A59: Chaos im Berufsverkehr
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Ab Montagmorgen können die Autofahrer zwischen den Autobahnkreuzen Duisburg und Duisburg-Nord nur noch in Richtung Düsseldorf fahren, die Richtung Dinslaken wird gesperrt sein. Für den Umbau der Verkehrsführung muss die A 59 von Samstagmorgen, 2. August, ab 7 Uhr bis Montagmorgen, 4. August, spätestens bis 6 Uhr, komplett in beiden Fahrtrichtungen gesperrt werden. Noch bis Ende Oktober saniert der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen die "Berliner Brücke" sowie die angrenzenden Autobahnteilstücke. Umgeleitet wird der Verkehr wie bisher vor allem über die A3 und die A57.

Seitdem im Mai die Fahrtrichtung Düsseldorf gesperrt wurde, hat sich allerdings gezeigt, dass ein großer Teil der Autofahrer über innenstädtische Straßen ausweicht. Damit ist auch in den kommenden Monaten zu rechnen, wenn die Gegenspur "dicht" ist. Gemeinsam mit dem Landesbetrieb Straßen NRW haben die Verkehrsplaner der Stadt Duisburg und der DVG ein Maßnahmenpaket erarbeitet, um die zu erwartenden Ausweichverkehre bewältigen zu können. Eine zentrale Rolle kommt dabei nach wie vor dem öffentlichen Nahverkehr in der Stadt zu, sprich den Bussen und Bahnen der DVG.

Die Linie 903 fährt werktags weiterhin mit kürzeren Taktzeiten, alle fünf Minuten. Für den Nahverkehr wird im Bereich Friedrich-Wilhelm- und Mercatorstraße in nördlicher Richtung eine eigene Busspur bis zum Harry-Epstein-Platz markiert. Auf der Ruhrorter Straße wird zwischen der Schifferstraße und der Straße "Auf der Höhe" der Gleisbereich schraffiert, um der Linie 901 ein besseres Durchkommen zu ermöglichen und Autofahrer aus dieser Zone fern zu halten.

Auch an der Hauptfeuerwehrwache (Wintgensstraße/Meidericher Straße/Schweizer Straße) und im Kreisverkehr Duissern wird es derartige Markierungen geben. Darüber hinaus wird die Schaltung der Ampeln im großräumigen Baustellenbereich der A 59 angepasst, um den Verkehrsfluss zu verbessern. Das kündigte die Stadt an.

Während der Vollsperrung der A 59 am Wochenende müssen die Arbeiter dort Markierungen auf den Fahrbahnen anpassen, Beschilderungen ändern und Stahlschutzwände in ihre neue Position verrücken. Auf der "Berliner Brücke" selbst ändert sich ebenfalls die Fahrtrichtung, allerdings wird hier für einige Tage der Verkehr noch auf der bisherigen Fahrspur weiterfließen, um die festgestellten Mehrarbeiten an den Stahlüberbauten und den Brückenrändern fertigstellen zu können.

Der Verkehr muss mit Hilfe von Überfahrten im Mittelstreifen auf die Gegenfahrbahn geleitet werden. So lange bleibt auch die Auffahrt Duisburg-Ruhrort in Richtung Düsseldorf gesperrt. Die Abfahrt hingegen wird offen sein. Und die Anschlussstelle Duisburg-Meiderich wird ebenfalls komplett dem Verkehr zur Verfügung stehen. Die Arbeiten auf der "Berliner Brücke" sollen bis Mitte August abgeschlossen werden, um dann auch hier den Verkehr auf die Gegenfahrbahn verlegen zu können. Danach wird die Auffahrt Duisburg-Ruhrort wieder nutzbar sein.

Insgesamt rechnet Straßen.NRW aktuell mit einer Fertigstellung der A 59-Sanierung bis Ende Oktober. Ursprünglich sollten die Arbeiten Anfang Oktober beendet werden. Die gesamte Sanierung kostet nach der ersten Kalkulation 51 Millionen Euro. Wie hoch die Mehrkosten sein werden, ist noch offen.

Nach den ersten drei Baustellen-Monaten zieht die DVG eine positive Zwischenbilanz. Das angebotene A59-Umsteigerticket wurde bislang knapp 1000 mal verkauft. Auch die Fahrgastzahl auf der Linie 903, die den Norden der Stadt mit der City verbindet, ist deutlich angestiegen. 38 Prozent mehr Nutzer zählte das Verkehrsunternehmen zwischen Hauptbahnhof und Meiderich auf dieser Linie. Der Verkauf von Einzelfahrscheinen entlang der Strecke der Linie 903 weist gleichfalls auf eine verstärkte Nachfrage hin.

Aber es gab auch Probleme: Auf der Linie 90, speziell in Ruhrort, erwies sich aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens der Karl-Lehr-Brückenzug als Nadelöhr. Die nachträglich angelegten Sperrflächen für den Autoverkehr vor dem "Tausendfensterhaus" wurden nur teilweise beachtet, und so kam es bei einzelnen Fahrten im Durchschnitt zu Verspätungen von etwa 15 Minuten.

Besser lief es nach Anfangsproblemen auf der Linie 903. Bei den Bussen waren die Linien SB40, 906 und 939 stark betroffen. Gegen Unpünktlichkeit musste vor allem die Linie 907 ankämpfen, die sowohl in Ruhrort als auch in Meiderich durch den Verkehrsstau behindert wurde. Engpässe waren die Aakerfährbrücke und die Vinckekanalbrücke.

(hch)
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