A40-Rheinbrücke bei Duisburg Neue Brücke wird früher freigegeben als geplant
Update | Duisburg · Bereits in wenigen Wochen wird der erste Teil der neuen Autobahnbrücke der A40 fertig sein, der Verkehr sechsspurig über den Rhein führen und die Lkw-Wiegeanlagen abgebaut. Aber zuvor gibt es tagelange Vollsperrungen – und schon an diesem Wochenende Einschränkungen.
Das Versprechen wird gehalten: Noch in diesem Jahr wird der erste Teil der Autobahnbrücke der A40 zwischen Homberg und Neuenkamp fertig. Das bringt enorme Verbesserungen der Verkehrssituation für Lkw, Pendler und Busse mit sich: Der Verkehr wird dann sechsstreifig, also mit jeweils drei Fahrspuren in Richtung Essen wie auch in Richtung Venlo, über den neuen Brückenteil führen. Da dann auch die Lkw-Wiegeanlagen westlich und östlich der Brücke abgebaut werden, werden die Fahrspuren breiter als zurzeit, sodass auch die aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 40 wegfallen kann.
Udo Pasderski, NRW-Bereichsleiter der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges), brachte es am Mittwochabend bei einer digitalen Informationsveranstaltung der Brückenbauer auf den Punkt: „Es gibt dann weniger Emissionen und weniger Staus, der Verkehr läuft dann sicherer und schneller.“
Darauf warten gerade diejenigen sehnsüchtig, die sich schon seit Jahren durch den „Flaschenhals“ der A40 an der Brücke quälen müssen. Die Verkehrsumlegung auf den neuen Brückenteil kommt wohl sogar noch etwas früher als ursprünglich angenommen. So war bei der „Brückenhochzeit“ im März noch die Rede davon, dass es am ersten Adventswochenende so weit sein könnte. Nun sagt Projektleiter Knut Ewald: „In der ersten Novemberwoche, also um Allerheiligen, kann die Verkehrsumlegung erfolgen.“ Einen genauen Termin gebe es aber noch nicht. Und zuvor müssen Pendler und Lkw-Fahrer tapfer sein, denn es wird zu tagelangen Vollsperrungen der A40 vor und hinter der Brücke kommen.
„Das lässt sich leider nicht auf ein Wochenende beschränken“, erläutert Ewald. Denn zuvor müssten auch die Lkw-Wiegeanlagen abgebaut werden, was allein 60 Lkw in Anspruch nehmen würde. Und die letzten Asphaltarbeiten seien wie schon bei den Arbeiten im Sommer abhängig vom Wetter. Dabei geht es auch um Mindesttemperaturen und eine bestimmte Trockenheit – in diesem Punkt hatte es bereits in den vergangenen Monaten immer wieder mal gehakt.
An den Tagen der Vollsperrungen – vermutlich also Ende Oktober – wird der Verkehr in Absprache mit der Verkehrszentrale Leverkusen weiträumig umgeleitet. Zum Beispiel aus Richtung Moers kommend über die A57 und A42, anschließend über die A59 oder A3 wieder auf die A40 zurück. Dass diese Strecken wegen der gesperrten Karl-Lehr-Brücke ohnehin schon überlastet sind, weiß auch Ewald. Das sei aber zu Beginn der Planungen beider Projekte so nicht vorhersehbar gewesen. „Aber die Vollsperrung der A40 wird schon ein paar Tage länger dauern als nur ein Wochenende“, bedauert er.
Wenn die Verkehrsumlegung auf den neuen Brückenteil erfolgt ist, kann mit dem Abriss der bestehenden Brücke begonnen worden. Mit der Umlegung wird dann auch der neue Radweg mit einer Breite von 2,75 Metern freigegeben. Der zweite Brückenteil, der 2026 fertig sein soll, erhält einen vier Meter breiten Radweg und könnte dann auch an den Radschnellweg RS1 angeschlossen werden. Insoweit wurden die Pläne während der laufenden Planungsphase noch einmal zugunsten der Radfahrer verändert.
Der Lärmschutz auf der Brücke wird transparent gestaltet, so dass der Blick auf den Rhein frei bleibt. Neben dem eigentlichen Brückenbau wird auch die Autobahn auf beiden Seiten der Brücke auf einer Gesamtlänge von 4,5 Kilometern ausgebaut. Die Fahrbahn der Brücke erhält zunächst einen lärmreduzierten Gussasphalt, der im Endausbau noch durch einen offenporigen Asphalt (“Flüsterasphalt“) ersetzt werden soll. Schon jetzt gibt es in Neuenkamp einen bis zu acht Meter hohen Lärmschutz, der im Endausbau fünf Kilometer lang sein wird. Auch in Kaßlerfeld wird es später einen sechs Meter hohen Lärmschutz geben. Es gibt aber auch noch eine Lärmschutz-Lücke, die aber erst nach der endgültigen Fertigstellung beider Brückenteile geschlossen wird. Dann soll es noch einmal deutlich ruhiger werden.
Anders als auf den ersten Modellen wird der Brückenkörper an der Seite und unten nicht schneeweiß gehalten. „Wir haben uns auf glimmergrau verständigt“, so der Projektleiter. „Unter der Brücke sind so viele Dieselschiffe unterwegs, dass die Brücke dort ohnehin schnell wieder grau werden würde“, erläutert Ewald.
Ein Bürgerfest auf oder an der Brücke ist im November indes nicht geplant. Nach Auffassung der Verantwortlichen wäre dies ohne weitere Sperrungen nicht machbar – und da habe die Freigabe für den Verkehr erst einmal Vorrang. Nach der endgültigen Fertigstellung 2026 werde es aber eine Feier geben, versprach Deges-Bereichsleiter Pasderski.
Weitere Einschränkungen Am Samstag, 30. September, von 5 bis 20 Uhr, wird die A 40 in Fahrtrichtung Venlo und in Fahrtrichtung Dortmund, im Bereich Hafenbahn-Überführung und Anschlussstelle Häfen-Ost, auf einen Fahrstreifen eingeengt. Die einstreifige Verkehrsführung wird notwendig, um im Streckenabschnitt die Mittelstreifenüberfahrt an die künftige Verkehrsführung anzupassen.
Am Freitag, 6. Oktober, sowie am Montag, 9. Oktober, jeweils von 20 bis 5 Uhr, wird die A 40 in Fahrtrichtung Venlo, zwischen Auffahrt Häfen-Ost und Brückenbauwerk Hafenbahn, auf einen Fahrtstreifen eingeengt. Grund für die Verkehrseinschränkungen sind erneut Arbeiten an der Mittelstreifenüberfahrt.