Duisburg A40: Busse dürfen über die marode Rheinbrücke
Duisburg · Die Busse des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) dürfen ab Freitagabend weiter fahren, wenn die Schweißarbeiten an den neuen Rissen beginnen und dafür die Rheinbrücke Neuenkamp in Richtung Essen für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt wird.
Darauf haben sich Straßen NRW, ein Expertengremium aus Fachleuten und Wissenschaftlern in den Bereichen Stahlbau, Statik und Schweißen sowie Vertreter der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) und der Niederrheinische Verkehrsbetriebe AG (Niag) verständigt. Die Fahrspur Richtung Essen wird zwar mit Leitwänden auf 2,10 Meter verengt, so dass große Laster nicht durchpassen. "Bei den Bussen wird es jedoch so eben gehen", sagt Bernd Löchter, Sprecher von Straßen NRW.
Allerdings hat die Tatsache, dass der Nahverkehr die Rheinquerung weiter nutzen darf, direkte Auswirkungen auf die Schweißarbeiten an den Trägerverbindungen. "Bei jedem Bus, der kommt, müssen die Arbeiten angehalten werden", erklärt Löchter. Der Grund dafür wurde schon beim Pressetermin mit NRW-Verkehrsminister Michael Groschek am Montag deutlich: Mehrfach wurde darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, dass während der Schweißarbeiten kein Lkw über die Brücke fährt. "Die Brücke darf auf keinen Fall schwingen. Sonst gehen die Nähte sofort wieder auf", erläuterte Imke Halbauer von Straßen NRW. Gleiches gilt natürlich für Busse. Aber um den Nahverkehr nicht noch mehr zu belasten, hat man sie von dem Verbot ausgenommen.

A40 - Darum ist die Pannen-Brücke kaputt
Dass die Umsetzung dieser Ausnahme mit einem großen organisatorischen Aufwand verbunden ist, weil den Arbeitern unter der Brücke jeder Bus angekündigt werden muss, liegt auf der Hand. "Das wird jetzt organisiert", so Löchter.
Allerdings habe man sich, um den Arbeitern mehr Freiräume zu verschaffen, darauf geeinigt, dass sonntags keine Busse über die Rheinbrücke fahren. Die Niag, deren Linien SB 10 und SB 30 über die Autobahnbrücke rollen, werde laut Sprecherin Beate Kronen die Busse der Linie SB 30 - die SB 10 hat sonntags keine Fahrten - über Homberg, die Friedrich-Ebert-Brücke und Ruhrort umleiten. Welche innerstädtische Strecke die Busse der DVG nehmen werden, will das Verkehrsunternehmen noch bekanntgeben.
Wochentags wird es bei der Niag nur zu geringfügigen Änderungen kommen: Das Unternehmen wird eine späte Fahrt der SB 30 von Kamp-Lintfort (erreicht um 0.22 Uhr den Duisburger Hauptbahnhof) über die Friedrich-Ebert-Brücke umleiten. Die DVG arbeitet laut Unternehmens-Sprecher Thomas Nordiek noch an einem entsprechenden Konzept.