Duisburg A40-Brücke: Polizei verhindert größeres Chaos
Duisburg · Auch am Mittwoch ignorierten viele Lkw-Fahrer die Sperrung auf der A 40. Sie wurden vor der Brücke abgeleitet und weiter unten davon abgehalten, Richtung Rheinhausen zu fahren. So konnte die Polizei den arg gebeutelten Stadtteil entlasten.
An Tag eins nach der Lkw-Sperrung der Rheinbrücke Neuenkamp in Richtung Essen, missachteten immer noch durchschnittlich 100 Lkw-Fahrer pro Stunde die Umleitungsbeschilderung und fuhren verbotenerweise an der Anschlussstelle Rheinhausen vorbei in Richtung Brücke. Kurz vor der Abfahrt Homberg erwartete sie dann ein größeres Polizeiaufgebot. Bei unserem Besuch gegen Mittag waren zwölf Beamte der Autobahnpolizei Düsseldorf vor Ort. Sie hatten am Morgen ihre Kollegen abgelöst, die ihre Nachtschicht auf der Brücke verbracht hatten.
Jene Brummi-Fahrer, die sich kurz vor der Abfahrt Homberg rechts eingeordnet hatten, hatten gestern noch Glück. Obwohl sie hier schon nicht mehr sein durften, leiteten die Autobahnpolizisten sie kommentarlos auf die Abfahrt nach Homberg ab. Wer jedoch auf der zweiten Spur angerollt kam, wurde herausgewunken und mit einem "Knöllchen" in Höhe von 75 Euro bedacht. Denn diese Fahrer, erklärte ein Autobahnpolizist, hätten es eindeutig auf einen Versuch ankommen lassen und wollten einfach sehen, ob sie nicht doch über die Brücke fahren können. "Wir warten jetzt noch ein paar Tage ab und überprüfen, ob alle Umleitungsschilder auch wirklich optimal stehen", sagte der Autobahnpolizist. Wenn das der Fall sei, könne man wegen Vorsatzes auch Strafzettel in Höhe von 150 Euro verteilen. Dass die 100 Lkw in der Stunde, die über die Abfahrt Homberg zwangsabgeleitet wurden, nicht auch am zweiten Tag der Sperrung ein Verkehrschaos auf den Straßen Rheinhausens auslösen, dafür sorgten unten an der Ampel auf der Duisburger Straße Beamte der Polizei Duisburg. Sie leiteten alle Lkw, die von der Autobahn aus auf sie zukamen, ohne sie nach ihrem Ziel zu fragen, rigoros nach links in Richtung Homberg und sofort wieder zurück auf die A 40 in Richtung Moers. Große Umleitungsschilder weisen den Lastwagenfahrern dort den Weg über die A 57, die A 42 und die A 59 bzw. die A 3 weiter ins Ruhrgebiet oder in Richtung Düsseldorf.
Und das funktionierte eigentlich bestens. Tagsüber waren die Straßen Rheinhausens so gut wie Lkw-frei. Selbst die am Dienstag zur gleichen Zeit noch arg gebeutelte Strecke über die Asterlager Straße (samt Baustelle in der "Pelles-Kurve"), die "Stünning-Kreuzung" und die Moerser Straße war gut befahrbar. Und auch auf der Friedrich-Ebert-Straße, der Schwarzenberger Straße und der Margarethenstraße waren kaum Lkw unterwegs.
Im Feierabendverkehr war dann naturgemäß mehr los. Zwischen die Laster auf der rechten Spur der A 40, die sich erneut kilometerweit zurückstauten, gesellten sich dann auch viele Autos, die an der Anschlussstelle Homberg abfahren wollten. Da konnten dann auch die bemühten Duisburger Polizisten unten an der Ampel nicht mehr verhindern, dass es sich auf der Duisburger Straße zwischen Homberg und Rheinhausen staut. Und auch auf der Autobahn selbst staute es sich bis zur Anschlussstelle Rheinhausen/Moers Ost zurück.
Alles in allem zeigte sich Jochen Schütt, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Düsseldorf, aber zufrieden mit dem zweiten Tag. "Meine Kollegen vor Ort haben den Eindruck, dass sich die Lage etwas entspannt", sagte er. Und dass die Polizei Duisburg die Lkw an der Homberger Ampelkreuzung systematisch wieder zurück auf die Autobahn leite, mache ebenfalls Sinn. Auch Bernd Löchter von Straßen NRW ist zuversichtlich: "Es war besser als gestern, der Stau hielt sich in Grenzen. Jetzt müssen wir abwarten. Erfahrungsgemäß dauert es einige Tage, bis sich eine Sperrung unter den Fahren herumspricht."