A40-Brücke in Duisburg Gesperrte Rheinbrücke kostet Unternehmen Millionen

Duisburg · Die Sperrung der A40-Rheinbrücke bei Duisburg bremst nicht nur Pendler und Reisende aus. Auch Lkw-Fahrer müssen Umwege in Kauf nehmen. Unternehmen schätzen den Schaden auf rund 1,2 Millionen Euro am Tag.

Nach der Sperrung der Rheinbrücke auf der Autobahn 40 müssen Speditionsunternehmen nach Ansicht ihres Verbandes mit teils existenziellen Verlusten rechnen. "Viele zum Teil mehrjährige Verträge sind bereits im vergangenen Herbst verhandelt worden", sagt Marcus Hover vom Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen. "Die Unternehmen müssen nun so tun und wirtschaften, als wäre diese zentrale und überaus wichtige Brücke noch da."

Etliche kurze Touren fielen aber aus oder könnten nur durch den Einsatz zusätzlicher Lastwagen kompensiert werden. Dafür gebe es in der Branche derzeit aber zu wenig Fahrer. "Am Ende wird es der Markt regeln, ob die Unternehmen, die die Route über die Brücke nutzen, die Preise erhöhen können", sagt Hover.

Die viel befahrene Brücke Neuenkamp bei Duisburg ist seit Mittwoch wegen eines Risses in einer Seilverankerung in beide Richtungen für Autos und Lastwagen gesperrt. Da die Brücke baugleich mit der bereits maroden Leverkusener A1-Brücke sei, überrasche ihn der Schaden nicht, sagt Hover. "Wir sitzen zwar nicht auf einer tickenden Zeitbombe, aber es war bereits klar, dass die Brücke dringend saniert werden muss."

Die Wirtschaft steht mit im Stau

Könne der Riss nicht ausgebessert werden, drohe der Totalausfall der Brücke auf der wohl wichtigsten Verbindung zwischen den Niederlanden und dem Ruhrgebiet. "Dann werden neben den Lkw auch Hunderttausende von Pkw die Ausweichrouten verstopfen", warnt Hover. "Die Wirtschaft wird im Stau stehen. Das wäre ein großer volkswirtschaftlicher Verlust."

Vollsperrung der A40-Rheinbrücke bei Duisburg
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Die gesperrte A40-Rheinbrücke

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Foto: dpa, mg vge

Nach Einschätzung der IHK verliert jeder Lkw-Fahrer durch die Umwege im Durchschnitt 49 Minuten, andere Autofahrer müssen mit 20 Minuten rechnen. "Hochgerechnet auf alle geschäftlichen Fahrten bedeutet die Vollsperrung für den Standort Duisburg/Niederrhein einen Verlust von 140 Mannjahren im Monat", sagt Stefan Dietzfelbinger, der Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK Duisburg-Wesel-Kleve. Jeder Tag der Sperrung koste daher die Arbeitsleistung von rund sieben "Mannjahren".

"Die A40 ist eine der Lebensadern des Ruhrgebiets", sagt Dietzfelbinger. "Sie ist unsere direkte Verbindung zu den niederländischen und belgischen Seehäfen." Für den Industrie- und Logistikstandort Duisburg-Niederrhein sei die Brücke von elementarer Bedeutung. Die IHK hatte vor zwei Jahren eine entsprechende Berechnung aufgestellt, als die A40-Brücke für fünf Wochen in eine Richtung gesperrt war.

(lnw/see)
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