Duisburg 7000 Postkarten gegen Kohlekraftwerk

Rheinhausen · Rund 25 Bürger aus Rheinhausen und Moers haben am Donnerstag einen Waschkorb mit über 7000 Postkarten an das Moerser Energieversorgungsunternehmen Enni übergeben. Die Karten waren vom Online-Protest-Netzwerk Campact und der Klima-Allianz gesammelt worden.

 Die Kraftwerksgegner beim Unternehmen Enni in Moers.

Die Kraftwerksgegner beim Unternehmen Enni in Moers.

Foto: Privat

Die Geschäftsführung wird mit ihnen aufgefordert, sich von ihrer Unterstützung der Kohlekraftwerksplanung im Chempark Krefeld-Uerdingen zu verabschieden — so, wie es gestern noch die Stadtwerke Flensburg getan haben.

Norbert Bömer, Sprecher der Bürgerinitiative "Saubere Luft", begründete die Aktion damit, dass ein Gas- und Dampfkraftwerk wesentlich umweltfreundlicher sei als ein Kohlekraftwerk. Sowohl die Moerser als auch die Rheinhauser Bürger würden dadurch weniger belastet, und die Kommunen könnten ihren Klimaschutzzielen eher gerecht werden. Deshalb, so seine Forderung, möge auch Enni bei der Gesellschafterversammlung des Kraftwerksbetreibers Trianel, die nächste Woche stattfindet, für ein Gas- und Dampfkraftwerk votieren.

Die Stadtwerke Flensburg haben gestern mitgeteilt, dass sie genau das vorhaben. Sie wollen sich nicht an einem Kohlekraftwerk in Uerdingen beteiligen. "Als regional und ökologisch ausgerichtetes, hundert Prozent kommunales Unternehmen mit bundesweiten Strom- und Ökostrom-Produkten passt die Beteiligung an einem neuen Kohlekraftwerk nicht in unsere strategische Ausrichtung", begründete Geschäftsführer Maik Render die Entscheidung.

"Unsere Hoffnung wächst weiter, dass Trianel sich nächste Woche von den Plänen für ein Kohlekraftwerk verabschiedet", kommentierte Norbert Bömer die Entwicklung. Flensburg ist nach Dachau, Aachen, Fulda und Herzogenrath der fünfte ursprüngliche Investor, der sich von den Kohlekraftwerksplänen verabschiedet.

(RP/jul)
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