Duisburg 1800 Narren im Rosenmontagszug dabei

Duisburg · Für die Narren ist die Parade von Neudorf zum Innenhafen der Höhepunkt der Session. Die Zugleitung liegt in diesem Jahr erstmals in den Händen einer Frau.

Duisburgs erfahrener Zugleiter Thomas Erlacher erlebt seinen elften Rosenmontagszug diesmal ganz anders. "Er fährt nicht vorneweg, sondern am Ende mit", lacht Michael Jansen, Vorsitzender des Hauptausschusses Duisburger Karneval. Närrisch Interessierte kennen den Grund: Erlacher ist in dieser Session Prinz Thomas I. Und der Wagen des närrischen Oberhauptes geht traditionell immer als letzter auf die Strecke. Vor ihm sind dann bereits 124 Wagen und Fußgruppen gestartet, weiß Janine Eylander. Die Hombergerin übernimmt in dieser Session erstmals die Zugleitung. "Wir werden rund 1800 aktive Karnevalisten auf die Strecke schicken", weiß sie. Der rund sechs Kilometer lange Zugweg führt wie in den Vorjahren von der Memelstraße in Richtung Hauptbahnhof-Osteingang und von dort weiter über die Mülheimer Straße und die Landfermannstraße aufs Rathaus zu und von dort in Richtung Innenhafen. Um 13.11 Uhr fällt in Neudorf der Startschuss, gegen 16 Uhr werden die Letzten am Ziel eintreffen.

"Diese Zugstrecke hat sich bewährt", ist Michael Jansen, Vorsitzender des Hauptausschusses Duisburger Kaneval, überzeugt. Vor allem vor dem Stadttheater sei eine echte Partymeile entstanden. Auf dem Burgplatz war an Rosenmontag zuletzt nicht mehr sonderlich viel los. Das könnte sich diesmal ändern, denn vor dem Rathaus wird es eine Kirmes geben. Beim Zug dabei sind so gut wie alle Duisburger Karnevalsgesellschaften sowie närrische Gäste aus Belgien, den Niederlanden und der Schweiz. Die Eidgenossen wollen die Zuschauer wie in den vergangenen Jahren mit ihrer Guggemusik begeistern und müssen sich wie alle anderen Mitwirkenden an die strengen Sicherheitsauflagen halten. "Darüber reden wir inzwischen nicht mehr so viel. Wir wissen ja, was von uns erwartet wird", sagt Jansen.

So zum Beispiel, dass an jedem Wagen und an jeder Achse Sicherheitspersonal mit marschieren muss und dass keine Kamelle geworfen werden dürfen, wenn der Zug mal zum Stehen kommt. "Die Leute denken dann oft, wir wären geizig." Aber Grund sei, so Jansen, dass Zuschauer so nah an die stehenden Wagen herankommen, dass sie unter die Räder kämen, wenn sich der Zug plötzlich wieder in Bewegung setzt.

Apropos Kamelle: Die sind für die Zuschauer meist das Wichtigste. Außer Bonbons werden wieder Schokoladentafeln, Pralinenschachteln, Kuscheltiere und Blumen in das närrische Volk fliegen. Mit ein bis zwei Tonnen Wurfmaterial im Schnitt decke sich jede Gesellschaft ein, weiß Jansen aus der Vergangenheit. Da sollte wohl jeder Zuschauer etwas aufschnappen können. Wie viele Besucher es sein werden? Das lässt sich nie so genau sagen und ist wesentlich vom Wetter abhängig. Nach jetzigem Stand bleibt es trocken und rund zehn Grad warm.

Wer sich das Spektakel von der Tribüne vor dem Theater anschauen will, hat noch die Chance, Karten zu kaufen. Sie können angefordert werden auf der Internetseite des Hauptausschusses unter der Adresse michael.jansen@hdk-ev.de und kosten einschließlich Speisen und Getränken 49 Euro.

(RP)
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