Duisburg 1700 Duisburger singen

Duisburg · Beim zweiten "Day of Song" nach dem Kulturhauptstadtjahr 2010 sangen alleine in Duisburg 43 Gruppen mit, etwa bei der Eröffnung auf dem König-Heinrich-Platz oder beim Mitsingkonzert der Philharmoniker im Theater.

 Beim "Day of Song" am Samstag auf dem König-Heinrich-Platz. Insgesamt traten bei 24 Veranstaltungen in ganz Duisburg 43 Gruppen mit rund 1700 Sängern auf – vom Kindergarten bis zum Philharmonischen Chor.

Beim "Day of Song" am Samstag auf dem König-Heinrich-Platz. Insgesamt traten bei 24 Veranstaltungen in ganz Duisburg 43 Gruppen mit rund 1700 Sängern auf – vom Kindergarten bis zum Philharmonischen Chor.

Foto: Andreas Probst

Manchmal hat die Kulturhauptstadt Ruhr 2010 dann doch etwas von der damals gewünschten und erhofften Nachhaltigkeit. Der "Day of Song" hatte unzählige Menschen emotional berührt und zum Singen animiert. Deshalb sang das Ruhrgebiet jetzt zwei Jahre später wieder, diesmal unter dem Motto "Verbindung durch Gesang". Auch Duisburg sang wieder mit.

Die zentrale Veranstaltung für unsere Stadt unter dem Motto "Duisburg ganz stimmig!" begann am Samstagmittag auf dem König-Heinrich-Platz. Der Duisburger Kabarettist Kai Magnus Sting sorgte zunächst dafür, dass sich aus den Menschenmassen die etwa 20 Chöre herausschälten: "Bitte im Halbkreis aufstellen, das nennt man Kurvendiskussion. Ich hoffe, es sind auch Lehrer dabei." Er brachte sogar Kulturdezernent Karl Janssen dazu, ins Mikrofon zu singen.

Zuerst dirigierte Gregor Finke sieben Kinderlieder wie das internationale "Hej, hello, bonjour, guten Tag". Nach dem Glockenläuten sangen alle dann vier Lieder, beginnend mit dem Steigerlied "Glück auf, der Steiger kommt", die zeitgleich auch in allen 52 anderen Städten des Ruhrgebiets angestimmt wurden. Danach übernahmen die bewährten Vorsänger Anja Lerch und Jupp Götz.

Mitsingkonzert im Theater

Das abschließende zweite Highlight des Tages war dann am Abend im fast ganz gefüllten Theater das Mitsingkonzert der Duisburger Philharmoniker und der Deutschen Oper am Rhein unter dem Motto "Duisburg wünscht sich was!". Zuvor hatten die Duisburger abgestimmt, welche Songs und Lieder sie hören wollten, vom Abba-Hit "Mamma Mia" über den Gefangenenchor aus Verdis "Nabucco" bis zu "Time to say good-bye".

Die bewährten philharmonischen Arrangeure Evelyn Klaunzer und Friedmann Dreßller hatten das eigens klangvoll für kleines Orchester arrangiert. Der Chor setzte sich zusammen aus dem Projektchor des Bistums Essen, der Chorgemeinschaft Cantemus Duisburg-Rahm und dem Gerhard-Mercator-Projektchor der Universität Duisburg-Essen. Der besondere Clou waren die Rheinoper-Solisten Luzia Fatyol, Lisa Griffith, Romana Noack, Daniel Djambazian, Bruce Rankin und Florian Simson.

Anspielend auf die aktuelle Bedrohung der Rheinoper und der Philharmoniker, sagte der Dirigent Stefan Glaser zu "Do you hear the people sing" aus "Les misérables": "Das ist die Wut des Volkes über Fehlentscheidungen der politischen Macht!"

(RP)
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