Duisburg 153 Duisburger gaben 2013 ihren Führerschein ab

Duisburg · Nicht nur Duisburgs Alt-Oberbürgermeister Josef Krings hat seinen Führerschein nach einem Unfall im höheren Lebensalter abgegeben. Wie die Stadt gestern auf Nachfrage der RP mitteilte, trennten sich im vergangenen Jahr 153 Personen freiwillig von ihrer Fahrerlaubnis.

Das ist Duisburgs Alt-OB Josef Krings
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Wie viele Fälle davon Senioren betreffen, wird statistisch allerdings nicht erfasst. In 226 weiteren Fällen wurden Anträge auf Erteilung oder Wiedererteilung des Führerscheins zurückgezogen. Die Gründe für einen derartigen Schritt sind vielfältig. Neben altersbedingten Erkrankungen oder Beeinträchtigungen spielt oft der drohende Entzug der Fahrlizenz aufgrund begangener Verkehrsdelikte wie Fahren unter Drogen- oder Alkoholeinfluss für den Verzicht eine Rolle.

Wie die Polizei mitteilte, hat sich auch eine Seniorin, die aufgrund eines folgenreichen Unfalls beim Rückwärtsfahren im März diesen Jahres in die Schlagzeilen geriet, dafür entschieden, künftig nicht mehr ins Auto zu steigen. Sie hatte nämlich auf einem Parkplatz in Huckingen beim Ausparken mehrere Kraftfahrzeuge gerammt und dabei einen Sachschaden von rund 50 000 Euro verursacht. Laut Polizei-Pressesprecherin Daniela Krasch sollten die Angehörigen älterer Autofahrer ein Auge darauf haben, ob eine Verhaltensänderung auftritt. Davon könnten beispielsweise vermehrt auftretende Kratzer am Auto zeugen.

Doch nicht immer zeigen sich die Betroffenen einsichtig: Ein Großteil der Hinweise an das für die Führerscheinabgabe zuständige Straßenverkehrsamt kommt von Verwandten. "Auch die Polizei kann anregen, dass die Fahrtauglichkeit überprüft wird", so Krasch. Nach einer Mitteilung über eine mögliche Nichteignung zum Führen eines Fahrzeugs lädt die Fahrerlaubnisbehörde die Personen zu einem persönlichen Gespräch ein.

Die beiden Mitarbeiterinnen des Teams "Fahreignung" informieren dann über mögliche kostenpflichtige Maßnahmen, beispielsweise eine drohende medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU, im Volksmund "Idiostentest" genannt) oder die Anordnung eines Facharztgutachtens, und raten je nach Einzelfall auch zur freiwilligen Abgabe des Führerscheins. Wer sich dafür entscheidet, unterschreibt eine Verzichtserklärung, erhält eine Bestätigung und ist damit dann auch nicht mehr im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis.

Senioren müssen sich jedoch nicht auf Beobachtungen Angehöriger verlassen, sondern können auch selbst aktiv werden, um einschätzen zu können, ob sie noch fahrtüchtig sind. Denn viele Fahrschulen und Automobilclubs bieten entsprechende Fahrproben an.

(RP)
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