Duisburg 14 000 Schläuche für bessere Luft

Duisburg · ThyssenKrupp Steel Europe (TKSE) hat eine millionenschwere Investition in Angriff genommen, die die Feinstaubemissionen am Standort Duisburg deutlich verringern soll. Das Unternehmen baut einen zusätzlichen Filter für die Entstaubung der Sinteranlage. Die Fundamentarbeiten sind bereits abgeschlossen, der Bau des Stahlgerüstes für das 32 Meter hohe Gebäude hat begonnen.

30 Millionen Euro Investment

Die Anlage soll die Umwelt um 450 Tonnen Feinstaub pro Jahr entlasten. Thyssen investiert 30 Millionen Euro in das Projekt. Die Fertigstellung ist für Oktober 2011 geplant. In Sinteranlagen wird Feinerz in eine für den Einsatz im Hochofen geeignete grobkörnige Form gebracht. Die Investition ist Teil eines umfassenden Filterkonzepts für die Sinterbänder. Die direkt an den Produktionslinien entstehende Abluft wird abgesaugt und heute bereits durch Hochspannungs-Elektrofilter gereinigt. Das System reinigt jedes Jahr circa hundert Milliarden Kubikmeter Gas. In der neuen, im Bau befindlichen Anlage wird schon gereinigte Abluft zusätzlich durch einen Gewebefilter geleitet. Dabei verringert sich der Feinstaubanteil pro Kubikmeter Abluft noch einmal um mehr als 50 Prozent. Für die unmittelbaren Nachbarn von ThyssenKrupp Steel bedeute der Ausbau der Sinterband-Entstaubung, dass sich die Feinstaubbelastung im Duisburger Norden deutlich verbessern wird. Das Unternehmen erwartet eine Reduzierung um etwa drei Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Die neue Filteranlage entsteht auf einer Fläche von rund 650 Quadratmetern neben den Sinterbändern. Die Fläche des Gewebefilters beträgt rund 13 640 Quadratmeter.

22 Meter pro Sekunde

Er besteht aus knapp 14 000 Einzelschläuchen, durch die die Abluft gesaugt wird, und an deren Wänden sich der Staub ablagert. Das Gebläse, das die Abluft mit einer Geschwindigkeit von bis zu 22 Metern pro Sekunde durch die Anlage saugt, wird von einem 1800 Kilowatt starken Motor angetrieben. Im Rahmen eines Feinstaub-Minderungsprogramms hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren mit 41 Maßnahmen für weniger Feinstaub gesorgt. Der im Dezember 2007 in Betrieb genommene Hochofen 8 sei mit seiner weltweit einzigartigen Entstaubung für die Waggonentladung ausgestattet. Insgesamt ging beim Bau des 250 Millionen Euro teuren Hochofens jeder vierte Euro in den Umweltschutz. Der neue Hochofen emittiere praktisch keine diffusen Stäube mehr, so das Unternehmen.

(RP)
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