Duisburg 100 Kilometer für das Projekt Lebenswert

Duisburg · Pater Tobias läuft wieder. Heute startet der Pastor der Gemeinde Herz Jesu und Kämmerer der Abtei Hamborn zu einem Marathon, bei dem Sponsoren Kilometergeld zahlen. Eine Herausforderung wird in diesem Jahr ein 100 Kilometer langer Ultra-Marathon.

Pater Tobias ist Pastor der Gemeinde Herz Jesu in Neumühl, Geschäftsführer des Projekts Lebenswert, Kämmerer der Abtei Hamborn und passionierter Marathonläufer. Heute läuft er wieder einmal 42,195 Kilometer für den guten Zweck — diesmal in Steinfurt. Mit Pater Tobias sprach RP-Mitarbeiterin Anja Streichan.

Wie kriegen Sie eigentlich ihre drei Aufgabenbereiche und das anstrengende Lauftraining unter einen Hut?

Tobias Das Marathonlaufen ist mein Hobby, meine einzige Freizeit. Ich nutze das Training aber auch, um mit einem Diktiergerätes Predigten vorzubereiten, denn die besten Ideen kommen mir immer beim Laufen. Viele Aktivitäten rund um meine neue Gemeinde oder das Projekt Lebenswert sind auf diese Weise entstanden. Ich muss die Zeit sinnvoll nutzen, denn unter eineinhalb Stunden laufe ich gar nicht mehr.

Welche Sponsorenläufe stehen als nächstes an?

Tobias Nach dem Marathon in Steinfurt nehme ich im Juni am 100 Kilometer langen Ultra-Marathon in Biel in der Schweiz teil. Den Marathon in Steinfurt sehe ich als Vorbereitung für diesen Lauf. Um fit zu sein, trainiere ich jeden Tag nach einem strengen Trainingsplan und ernähre mich gesund. Süßigkeiten und Kuchen sind für mich während des Marathontrainings tabu. Spender können entweder eine Gesamtsumme oder pro gelaufenen Kilometer spenden. Dieses Geld kommt dem Projekt Lebenswert zu Gute. Vor allem bedürftige Kinder in Neumühl und Hamborn profitieren so von meinen Sponsorenläufen. Zu den Sponsoren gehören Unternehmen wie Zoo Zayak, ThyssenKrupp Steel und immeo=wohnen. Wir freuen uns aber natürlich auch über private Spender, die kleine Beträge überweisen.

Was gibt es denn Neues beim Projekt Lebenswert?

Tobias Im Moment organisieren wir ein Straßenfest in der sogenannten Jupp-Kolonie in Hamborn, ganz in der Nähe der Abtei. Dort ist auch unser Büro, in einer Siedlung, in der viele Menschen mit Migrationshintergrund leben, sitzen wir quasi an der Basis. Das internationale Straßenfest ist schon letztes Jahr gut angenommen worden. In diesem Jahr wird es außerdem ein internationales Kinder- und Jugendfestival mit selbstgemachter Rockmusik geben. In Neumühl engagieren wir uns außerdem mit einem mobilen Beratungsbus. Jeden Montag von 8.30 bis 12 Uhr stehen wir Bedürftigen mit Rat und Tat beiseite. Geplant ist eine Ausweitung des Angebots auf Mittwoch und Freitag. Außerdem schauen wir uns nach Büroräumen in Neumühl um.

Was treibt Sie zu ihrem umfangreichen Engagement an?

Tobias Vor allem die Armut und das Elend, das ich jeden Tag erleben muss. Wenn Kinderaugen glänzen, weil ihnen durch Spenden die Teilnahme an einer Kirchenfreizeit ermöglicht wurde, ist das der größte Ansporn. Allerdings sehe ich mich auch als Leistungssportler und will ständig meine Grenzen austesten, den inneren Schweinehund überwinden und mich verbessern.

(RP)
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