Duisburg 100 Jahre Kolping in Marxloh

Duisburg · Die vor 100 Jahren gegründete Gemeinschaft, die die Ideen des selig gesprochenen Adolph Kolping (1813–1865) umsetzen möchte, feiert am Sonntag ihren runden Geburtstag. Weihbischof Ludger Schepers, früher Kolping-Präses, zelebriert den Festgottesdienst.

Am morgigen Sonntag feiert die Kolpingsfamilie Duisburg-(Hamborn)-Marxloh ihr 100-jährige Bestehen.

Die Bischöfe von Essen, Dr. Felix Genn und Franz Grave, beglückwünschen die Kolpingsfamilie zu ihrem runden Geburtstag und schrieben jeweils ein Grußwort. Im Wort vom (ehemaligen) Weihbischof Franz Grave heißt es: „In den 100 Jahren Ihres Bestehens haben Duisburg und das ganze Ruhrgebiet einen tief greifenden Wandel erlebt. War zu Beginn des 20. Jahrhunderts neben der Stahlindustrie ganz besonders auch der Kohlebergbau ein prägendes Element der ganzen Region, so wurde im Juni auf der einzigen noch verbliebenen Zeche der Stadt die letzte Schicht gefahren.“ Unübersehbar, so der Weihbischof weiter, sei auch der hohe Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Grave erwähnt auch die neue Moschee in der Nachbarschaft an der Warbruckstraße. Die Kolpingsfamilie habe den großen Wandlungsprozessen nicht passiv zugesehen, sondern diese „im Geiste des seligen Adolph Kolping aktiv gestaltet“. Positiv hebt Grave die rege Bildungsarbeit der Kolpingsfamilie hervor und erwähnt, dass nun ein Großteil des Marxloher Kolpingshauses an die Duisburger Werkkiste, eine katholische Einrichtung der Jugendberufshilfe, verpachtet ist.

Bischof Dr. Felix Genn streicht die Aktualität von Kolpings Überzeugung hervor, dass die Familie der Grundpfeiler der menschlichen Gesellschaft ist. Er erinnert an Kolpings Devise: „Tue jeder in seinem Kreis das Beste, dann wird’s auch in der Welt besser aussehen.“ 43 Jahre nach dem Tod des „Gesellenvaters“ Adolph Kolping (1813-1865) begannen in Marxloh in der ehemaligen Pfarrei St. Paul, die Ideen Kolpings zu wirken. Hier wurde eine Heimstatt für wandernde Handwerker geschaffen. Die Erfahrung von Gemeinschaft, Bildung und sozialer Verantwortung auf der Basis des christlichen Glaubens sollte im Mittelpunkt der Kolpingsarbeit stehen. Bis heute kommen in der Kolpingsfamilie Marxloh christliche Menschen zu geselligen Abenden, Ausflügen, Gesprächs- und Vortragsabenden zusammen. Im Marxloher Kolpinghaus werden auch Arbeiter aus Südosteuropa beherbergt. Die Kolpingsfamilie hat sich dauerhaft für dieses Anliegen „Heimat in der Fremde“ mit Elan und wirtschaftlichen Hilfestellungen eingesetzt.

Neben den familienbildenden Aktionen wurde 1992 ein Ferienhaus in Vlietlanden in den Niederlanden errichtet. Hier können Familien mit Kindern ihren Urlaub verbringen. Das Grundstück besitzt einen Bootssteg mit eigenem Motorboot. 1998 wurde im Petershof an der Sandstraße 44 das Kolping-Zentrum errichtet.

Die Kolpingsfamilie Marxloh ist überpfarrlich geprägt.

(RP)
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