100 Jahre Arbeitsamt Wie die Arbeitsvermittlung aus Frankreich nach Duisburg kam

Serie | Duisburg · 1631 wurde in Paris das erste Arbeitsamt eröffnet. Seit 1727 gab es in Duisburg nach französischem Vorbild Anzeigenblätter mit Stellenangeboten. Ein Blick in die Geschichtsbücher.

 Links: Das Renaudot-Denkmal in Loudun; rechts: ein Duisburger Intelligenzzettel sowie Fotos vom Duisburger Arbeitsamt aus den 20er-, 30er- und 50er-Jahren.

Links: Das Renaudot-Denkmal in Loudun; rechts: ein Duisburger Intelligenzzettel sowie Fotos vom Duisburger Arbeitsamt aus den 20er-, 30er- und 50er-Jahren.

Foto: Wiki gemeinfrei/Stadtarchiv/Küst

Der Vorgänger der Duisburger Agentur für Arbeit, das Arbeitsamt, wird im nächsten Jahr 100 Jahre alt. Doch die Geschichte der Arbeitsvermittlung ist viel älter. In Duisburg gab es bereits im 18. Jahrhundert ein Wochenblatt mit Stellenzeigen, das hier in den Jahren 1727 bis 1744 und 1750 bis 1805 erschien. Verbreitungsgebiet der sogenannten „Duisburger Intelligenzblätter“ war das westliche Preußen. Gewerbe und Handel sollten damit angekurbelt werden. Die lateinische Wortherkunft stammt vom lateinischen „intellegere“: einsehen. Das Annoncenblatt wurde wöchentlich herausgegeben und durch die Postbehörde verteilt. Im August 1728 erschien zum Beispiel folgende überregionale Stellenanzeige: „Wissenschaften / Manufacturiers / Künstler und Handwercker / welche bey folgenden Städten manquiren / und allda sich ernähren können........../ ein guter Mäurer der das Straßmachen mit verstehet / ein Korbmacher und Seilspinner.“ Der aktuelle Fachkräftemangel hat somit eine lange Tradition.