Staus und Umleitungen erwartet Rechtsextremen-Demo am 1. Mai in Duisburg - elf Gegenveranstaltungen geplant

Duisburg · Mit Einsatzhundertschaften, Ermittlungsbeamten, Kräften des Verkehrsdienstes und Diensthundeführern bereitet sich die Polizei in Duisburg auf einen ganz besonderen Maifeiertag vor.

 Dieses Bild stammt aus dem Jahr 2014. Auch damals gab es am 1. Mai zahlreiche Gegendemonstrationen gegen einen Aufmarsch von Rechten.

Dieses Bild stammt aus dem Jahr 2014. Auch damals gab es am 1. Mai zahlreiche Gegendemonstrationen gegen einen Aufmarsch von Rechten.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

In diesem Jahr verschiebt sich der Fokus: Der traditionelle „Tag der Arbeit“ am 1. Mai wird in diesem Jahr zum „Tag der Demonstrationen“. Anlass ist ein Aufmarsch der Partei „Die Rechte“, die zum „Arbeiterkampftag“ in Duisburg aufgerufen hat. Es werden bis zu 500 Menschen erwartet.

Diese Demonstration von Rechtsextremen sorgt für Protest: Elf Gegendemonstrationen und Mahnwachen sind für Mittwoch bei der Polizei angemeldet worden. Gerechnet wird mit bis zu 5000 Teilnehmern.

Die Anhänger der Rechtsextremen planen nach Angaben der Polizei, sich gegen 14 Uhr an der S-Bahnhaltestelle „Im Schlenk“ zu treffen und dann über die Düsseldorfer Straße, Rheintörchenstraße und Wanheimer Straße in Richtung Bahnhof Hochfeld-Süd und Rheinpark zu marschieren.

Ungleich größer dürfte die Zahl der Gegendemonstranten sein. So hat sich wie berichtet ein Bündnis von rund 100 Institutionen und Einzelpersonen namens „Duispunkt + wir“ gebildet, das sich mit einem „Demo-Kultur-Fest“ ab 13 Uhr auf dem Hochfelder Markt (Saarbrücker Straße/Gitschiner Straße) für ein weltoffenes Duisburg stark machen will.

Bei Demonstrationen allein will es dagegen „RiseUp Duisburg“ nicht belassen. Die Teilnehmer dieses Bündnisses rufen offen zu Blockaden auf und werden versuchen, es der Polizei so schwer wie möglich zu machen. Denn die Beamten wollen auf jeden Fall verhindern, dass Rechte und Gegendemonstranten direkt aufeinander treffen. Man wolle „den Neonazis die Straße streitig machen“, teilte „RiseUp“ am Montag mit. Mit „zivilem Ungehorsam“ solle der Aufmarsch der Rechten verhindert werden.

Peter Schreckenberg, Einsatzleiter der Polizei, sagte zu möglichen Blockaden: „Wir tolerieren weder gewalttätige Auseinandersetzungen noch diskriminierende oder rassistische Äußerungen. Bei Straftaten schreiten wir konsequent ein und werden diese verfolgen. Wir weisen vorsorglich auf die mögliche Strafbarkeit von Blockaden hin.“ Die Polizei rät allen friedlichen Demonstranten, sich eindeutig von Straftätern zu distanzieren. Durch die vielen Veranstaltungen würden sich „vorübergehende Störungen im Straßenverkehr und im öffentlichen Personennahverkehr nicht vermeiden lassen“, so die Polizei. Gleichwohl müsse in der Nähe der Veranstaltungsorte mit Staus, Wartezeiten und Umleitungen gerechnet werden.

Die Aktivisten von „RiseUp“ treffen sich um 11.30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz, eine Kundgebung an der Pauluskirche ist für 14.30 Uhr geplant. In sozialen Medien wirbt „RiseUp“ landesweit dafür, nach Duisburg zu kommen. Es sollen auch Teilnehmer aus Dortmund, Bonn, Köln, Bochum, Hagen, Krefeld, Oberhausen, Gelsenkirchen und Essen dabei sein. Ähnliche Anliegen verfolgt auch das Bündnis „Duisburg stellt sich quer“. Dessen Teilnehmer sammeln sich gegen 12 Uhr an der Ecke Düsseldorfer Straße/Wanheimer Straße in Wanheimerort.

Fast schon ein wenig in den Hintergrund gerät da die offizielle Mai-Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Wie gewohnt treffen sich die Teilnehmer um 11 Uhr auf dem Vorplatz des Amtsgerichts Hamborn und ziehen von dort zum Landschaftspark Nord. Von 12 bis 13 Uhr findet dort auf dem Platz am Gasometer die Kundgebung statt.

Nach Grußworten von DGB-Regionschefin Angelika Wagner und Stephan Somberg von der DGB-Jugend wird diesmal Freddy Adjan, stellvertretender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG), die Mairede halten. Anschließend gibt es ein Familien- und Kinderfest mit buntem Programm.

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