Verwaltungsrat Zweifel an Kandidat der Linken

Düsseldorf · Wenn sich heute Nachmittag der Verwaltungsrat der Sparkasse (das politische Kontrollgremium) zu seiner konstituierenden Sitzung trifft, dann kommt es womöglich zu einem Eklat: Es kann sein, dass der Vorsitzende des Verwaltungsrates, OB Dirk Elbers, einem Kandidaten die Vereidigung verweigert – und zwar dem Linken Jasper Prigge.

 Oberbürgermeister Dirk Elbers war bei der Verleihung der Josef-Neuberger-Medaille an das katholische St.-Ursula-Gymnasium dabei.

Oberbürgermeister Dirk Elbers war bei der Verleihung der Josef-Neuberger-Medaille an das katholische St.-Ursula-Gymnasium dabei.

Foto: RP, Werner Gabriel

Wenn sich heute Nachmittag der Verwaltungsrat der Sparkasse (das politische Kontrollgremium) zu seiner konstituierenden Sitzung trifft, dann kommt es womöglich zu einem Eklat: Es kann sein, dass der Vorsitzende des Verwaltungsrates, OB Dirk Elbers, einem Kandidaten die Vereidigung verweigert — und zwar dem Linken Jasper Prigge.

Basis für diesen Vorgang: Der Rheinische Sparkassen- und Giroverband setzt für Verwaltungsratsmitglieder bestimmte Kriterien voraus, um diesen Posten erfüllen zu können. In einem ausführlichen Schreiben hat der Verband das neulich nochmals dargelegt. Danach müssen die Mitglieder des Verwaltungsrates aufgrund beruflicher oder aus in der Ausbildung erreichter Kenntnisse und Erfahrungen in der Lage sein, die komplexen Entscheidungen und Vorgänge des Bankgeschäftes verstehen und einschätzen zu können.

Bei Prigge, der gerade 19 Jahre alt und Jura-Student am Beginn des Studiums ist, scheinen einigen Mitgliedern des Verwaltungsrates diese Bedingungen nicht erfüllt. Elbers könnte von Amts wegen die Vereidigung verwehren, die Linke, der der Sitz nach dem letzten Wahlergebnis zusteht, müsste dann einen neuen Kandidaten nennen. Ob Elbers diesen Weg geht, war nicht zu klären. Es gilt als sicher, dass es mit ihm Gespräche über Prigge gegeben hat. Wie er sich entscheidet, ist noch offen.

Ebenfalls offen ist, ob es zu einer Einigung zwischen SPD und CDU zur künftigen Besetzung der wichtigsten Gremien des Verwaltungsrates kommt. Die letzten Gespräche finden heute Vormittag statt. Einen avisierten Kontakt zwischen Bürgermeister Friedrich Conzen (CDU) und SPD-Fraktions-Chef Markus Raub in dieser Sache hat es gestern offenbar nicht gegeben. Beide Seiten hatten jedoch signalisiert, Einigung erzielen zu wollen, nicht zuletzt im Sinne einer künftigen Zusammenarbeit.

Auch die FDP-Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann erklärte gestern, sie befürworte ein interfraktionelles Abkommen, das die Entscheidungen in den Gremien des Verwaltungsrates auf eine breitere Basis stelle. Heute morgen werde man darüber mit der CDU sprechen.

(RP)
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