Menschen aus Düsseldorf Die Frauen vom Bau

Sylvia Adamec und Sarah Kluck nehmen als Team an der neuen Sat.1-Heimwerker-Sendung „Mit Nagel und Köpfchen“ teil.

 Sylvia Adamec (l.) und Sarah Kluck haben ein Händchen für Handwerksarbeiten. Das beweisen die beiden Frauen jetzt auch im Fernsehen.

Sylvia Adamec (l.) und Sarah Kluck haben ein Händchen für Handwerksarbeiten. Das beweisen die beiden Frauen jetzt auch im Fernsehen.

Foto: SAT 1

Sylvia Adamec fühlt sich auf Baustellen sauwohl, „ich brauche den Baustaub in der Lunge“, bekennt sie. Die gelernte Elektrikerin hat als Generalübernehmerin und Baukoordinatorin schon jede Menge Häuser eigenständig gebaut. Als Frau ist sie bis heute meist alleine unter Männern. Das hat sie dann schon irgendwie gestört, und daher hob die Pempelforterin Ende 2018 die Plattform „Die Baumeisterin“ aus der Taufe, auf der sie Frauen nicht zuletzt in praxisnahen Workshops den Weg in vermeintliche Männerberufe aufzeigt. Inzwischen ist Adamec allerdings die „Frau vom Bau“, denn die Handwerkskammer wies die 40-Jährige freundlich darauf hin, dass der Baumeister ein geschützter Begriff sei. „Lange Geschichte, aber damit kann ich leben“, sagt Sylvia Adamec.

Der Lebenslauf von Sarah Kluck verlief bislang ganz ähnlich. „Mein Vater hat die Familie früh verlassen, und ich musste als kleines Mädchen bereits alle Handwerksarbeiten im Haushalt übernehmen. Mein Abi war nur mittelmäßig, als Fitnesskauffrau war mir das Gehalt zu niedrig“, erzählt die 24-Jährige. Und so entschied sich Kluck, Fliesenlegerin zu werden. „Das war hart, ich und 500 Jungs in der Ausbildung. Ich wurde schnell so etwas wie der Mutti-Ersatz.“

Genau so jemanden hatte Sylvia Adamec gesucht. Denn sie erhielt im vergangenen Frühjahr einen Anruf von Sat.1. Die suchten Teilnehmer für eine neue Fernsehshow, eine Art Heimwerker-Challenge, bei der acht Zweier-Teams gegeneinander antreten. Ehepaare, Vater und Sohn, Vater und Tochter sollten bei „Mit Nagel und Köpfchen“ pro Folge jeweils ein Möbelstück kreieren und ein Raumkonzept entwerfen, der jeweils Schwächste in jeder Folge fliegt raus. „Ein reines Frauen-Duo hatten sie noch nicht, ob ich denn nicht noch jemanden kennen würde?“, berichtet Adamec, die sich über In­stagram sofort auf die Suche machte – und schnell fündig wurde. Sarah Kluck passte ins Profil wie die viel zitierte Faust aufs Auge.

„Sylvia und ich ergänzen uns perfekt, obwohl wir so unterschiedlich sind: Ich bin cholerisch und improvisiere gerne“, sagt  Sarah, „und ich bin die Perfektionistin, alles muss bis ins kleinste Detail geplant sein“, ergänzt Sylvia. Was beide vereint: Sie sind extrovertiert und ein bisschen abgedreht, „also genau das, was die im Fernsehen suchen“, sagt die „Frau vom Bau“. Jedenfalls: „Sarah und ich sprechen dieselbe Sprache. Endlich musste ich mal nicht erklären, was eine Zahnspachtel ist.“

Die Sendung ist bereits komplett abgedreht, verraten werden darf natürlich nichts,  die erste von sechs Folgen läuft am Sonntag, 29. März, um 17.45 Uhr auf Sat.1. „Es war ein großes Abenteuer, drei Wochen Berlin, so ein bisschen wie Urlaub“, sagt Sarah Kluck. „Obwohl wir 80 Prozent der Zeit eigentlich warten mussten, das konnte bei einem 16-Stunden-Tag auch schon mal ganz schön anstrengend sein“, fügt Sylvia Adamec hinzu. Vieles wurde in einer Werkhalle gedreht, geflext und geschmiergelt wurde natürlich draußen. „Einmal mussten wir einen bestimmt 150 Kilo schweren Baumstamm durchs Bild schleppen, das hätten die Männer nie hingekriegt“, erzählt Kluck. Und einmal, da haben sich die beiden Frauen auch richtig angezickt, „aber nachher hatten wir uns natürlich sofort wieder lieb“, versichert Adamec.

Trotz des Altersunterschiedes sind die „Frauen vom Bau“ bis heute Freundinnen geblieben, telefonieren und besuchen sich gegenseitig häufig. Denn eines, so viel darf dann schon verraten werden, hat das charmante Duo der Konkurrenz schnell bewiesen: „Das Schlimmste wäre gewesen, wenn jemand gesagt hätte ,Guck mal, die beiden Tussis kriegen nichts gebacken’. Dem war aber nicht so“, berichtet Sylvia Adamec.

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