Düsseldorfer Polizisten zurück vom G-8-Gipfel Zum Dank zwei Säcke Erdbeeren

Beeindruckende Erfahrungen, miserable Unterbringung sehr wenig Schlaf und eine verletzte Polizistin, so die Bilanz des Einsatzes in Heiligendamm der Düsseldorfer Beamten. Für die Polizisten war der Einsatz vor allem eins: anstrengend.

 Wilfried Neumann, Leiter der Reiterstaffel (links) und Michael Geldmacher, Einsatzleiter der Hundertschaft, waren beim G-8-Gipfel in Heiligendamm im Einsatz.

Wilfried Neumann, Leiter der Reiterstaffel (links) und Michael Geldmacher, Einsatzleiter der Hundertschaft, waren beim G-8-Gipfel in Heiligendamm im Einsatz.

Foto: rpo (Julia Nix)

Michael Geldmacher sieht ein wenig müde aus. Das ist allerdings kein Wunder, denn der Einsatzleiter der Hundertschaft hat während des G-8-Gipfels maximal vier Stunden pro Schlaf pro Nacht bekommen. So begann sein Tag bereits morgens früh um 2.30 Uhr. "Absolut stolz" sei er auf seine Truppe, die trotz hoher nervlicher Anspannung, kräftezehrenden 16-Stunden Schichten und einer nicht optimalen Unterbringung vorbildlich gearbeitet hat.

Insgesamt 14.000 Beamte aus ganz Deutschland waren beim G-8-Gipfel in Heiligendamm in der vergangenen Woche vor Ort, um den 12 Kilometer langen Zaun und die dahinter befindlichen Politiker zu schützen. Unter den Ordnungshütern befanden sich auch viele Düsseldorfer Polizisten wie Michael Geldmacher mit seiner Hundertschaft und Wilfried Neumann von der Reiterstaffel.

Wenig Glück allerdings hatte die Hundertschaft unter dem Kommando von Michael Geldmacher mit der Unterbringung im Stabsgebäude einer ehemaligen Kaserne. So gab es zu wenig sanitäre Anlagen für 130 Polizisten. Auch die Verpflegung war in den ersten Tagen nicht optimal geregelt. Zwar bekam jeder Polizist einen so genannten Verpflegungsbeutel mit, in dem sich ein Stück Wurst, etwas Obst und Schokolade befindet. Nach ein paar Stunden in einem aufgeheizten Mannschaftsbus waren die Lebensmittel jedoch häufig ungenießbar. Abhilfe schaffte schließlich ein Verpflegungskommando, das den Beamten folgte und direkt vor Ort versorgte.

Trotz der teilweise negativen Erfahrungen nehmen die Beamten jedoch auch viele positive Eindrücke aus Heiligendamm nach Hause mit. So berichtet Michael Geldmacher, dass ihm eine Anwohnerin nach Beendigung des Einsatzes zwei große Beutel gewaschener Erdbeeren mit dem Satz: "Das ist für Sie und Ihre Männer, die hier so gute Arbeit geleistet haben" schenkte. Wenn Michael Geldmacher diese Anekdote erzählt, dann fängt er an zu lächeln und fügt schließlich hinzu: "Da geht einem das Herz auf."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort