Düsseldorf Zu Besuch beim World Team Cup

Düsseldorf · Vor dem Start der Mannschafts-WM im Tennis kamen rund 4000 Besucher zum Tag der Offenen Tür in den Rochusclub. Bei gutem Wetter sahen sie den Profis zu und trainierten ihre eigenen Fähigkeiten bei einem Aufschlag-Wettbewerb.

Der Begriff Tennis, sagt Hans-Jürgen Schlinsog, kommt vom französischen Verb "tenir" – das bedeutet "halten" und steht dafür, dass der Ball im Spiel gehalten werden muss. Ganz sicher ist diese Erklärung übrigens nicht, aber sie gilt als die wahrscheinlichste Theorie. Schlinsog weiß solche Dinge, weil seine Frau Rieke und er selbst begeisterte Tennisspieler beim TC Wülfrath sind.

Zum Tag der Offenen Tür bei der 35. Auflage des World Team Cup im Rochusclub reisen sie jedes Jahr an. "Wir sind sehr gerne hier und finden die Atmosphäre toll", sagen beide. Sie haben sich gleich zu Beginn der Veranstaltung eingefunden und sich mit zwei Bechern frischem Kaffee in die gemütlichen Liegestühle am Platz elf gesetzt, wo sie einige Spieler beim Trainieren beobachten. "Es lohnt sich immer wieder, hier vorbeizuschauen." Besonders dann, wenn das Wetter mitspielt und die Veranstaltung mehr als einen Hauch von Sommer-Flair bekommt.

Jedes Jahr öffnet der traditionsreiche Tennisclub, dessen Anlage als eine der schönsten Deutschlands gilt, am Samstag vor dem offiziellen Start der Mannschafts-WM seine Pforten für jedermann. Dann wird ein umfassendes Programm rund um den weißen Sport geboten, teils zum Ausprobieren und Mitmachen, teils zum Zuschauen und Staunen. Und alles umrahmt von reichlich Sportatmosphäre sowie den allgegenwärtigen Plopp-Geräuschen von Bällen, die auf verschiedenen Plätzen hin- und herfliegen. Nicht ganz so sportlich mutet der Duft von Kaffee, Waffeln Bratwürstchen und Pommes an, der ebenso allgegenwärtig ist.

"Wir machen das für den Tennis-Sport", sagt WTC-Turnierdirektor Dietloff von Arnim über den Tag der Offenen Tür. "Auch wer sich keine Eintrittskarte leisten kann, soll eine Chance haben, sich hier umzusehen." Rund 4000 Besucher, schätzt er, tummeln sich über den Tag auf der Anlage. Geboten wird unter anderem ein Aufschlag-Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer möglichst kräftig aufschlagen und dem Ball so ordentlich Tempo machen sollen.

Dazu gibt es Einblicke ins Profi-Training, eigens aufgebaute Mini-Tennisplätze für die kleinsten Besucher – und zwischenzeitlich die Gelegenheit zum Plausch mit dem Turnierdirektor, der sich zu den Besuchern setzt und mit ihnen über die Bedeutung des Turniers und des Tennis-Sports spricht.

Der sei immerhin nach Fußball und Turnen der drittbeliebteste in Deutschland und sogar der zweitbeliebteste in Düsseldorf. "Wir haben mehr als 20 000 Spieler im Bezirk." Einige junge Besucher haben derweil schon früh Spaß daran, die Profis in den Blick zu nehmen. Etwa die große Gruppe aus dem Nachwuchs des Halterner TC, die den Weg aus Haltern am See jedes Jahr auf sich nimmt. "Hier wird unseren Kindern so einiges geboten", begründet das Jugendwartin Ursula Schulte. "Im vergangenen Jahr hatten wir sogar Karten für das Endspiel, das war natürlich eine ganz besondere Sache." Die Atmosphäre bei einem großen internationalen Turnier, lobt sie, sei für die jüngeren Spieler "ein sehr großer Anreiz".

Das bestätigen auch die Nachwuchs-Cracks, die sich in der vordersten Zuschauerreihe tummeln. "Wenn man bei den Größeren zuschaut, kann man sich einiges abgucken", sagt der elfjährige Simon. Natürlich könne man auch im Fernsehen die Profis in Aktion sehen: "Aber", meint die elfjährige Laura, "auf dem Tennisplatz sieht man alles viel näher".

Die jungen HTC-Spieler haben sich für den Tag der Offenen Tür zudem mit überdimensionalen Tennisbällen in leuchtendem Neongelb ausgerüstet, die Platz für zahlreiche Autogramme bieten sollen. Bestimmte Favoriten, deren Unterschrift sie unbedingt bräuchten, hätten sie aber nicht, sagen sie: "Wir möchten alle haben."

(RP/top)
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