Das Düsseldorfer Hauptzollamt hat auf einer Fläche von 1000 Quadratkilometern rund um die NRW-Landeshauptstadt vor allem eine Aufgabe: Einnahmen für den Staat zu generieren. 2013 war das Amt damit erfolgreich. Die knapp 700 Mitarbeiter sorgten für Steuereinnahmen von 2,2 Milliarden Euro. Dabei trügt der Name der Behörde, denn Geld durch echte Zölle schlugen nur mit 220 Millionen Euro zu Buche. Etwa die Hälfte der Einnahmen entfällt auf die langweilig klingende Einfuhrumsatzsteuer. 2,8 Millionen Euro wurden in der Altbierstadt Düsseldorf und dem Umland allein mit der Biersteuer erlöst. Weitere 8,8 Millionen Euro erlöste der Zoll durch Steuern auf Schaumwein, Branntwein, Kaffee und Tabak. Allein am Düsseldorfer Flughafen wurde mit der so genannten Luftverkehrssteuer 12,5 Millionen Euro verdient. Gleichzeitig wurden etwa 90 Millionen Euro im Zuge der ökologischen Steuerreform zur Stärkung bestimmter Wirtschaftszweige ausgeschüttet, wie Behördenchef Klaus Hermann Fiedler gestern mitteilte.

Ein weiteres Aufgabenfeld des Düsseldorfer Zolls ist die Bekämpfung der Schwarzarbeit. Dazu wurden 15 000 Personen und 2000 Firmen überprüft – mit manchmal kuriosen Ergebnissen: Eine Abteilung des Hauptzollamtes hatte sich in Düsseldorf eine Woche lang mit einem enormen Berg Papierschnipseln zum Puzzeln zurückgezogen. Bei einer Razzia in einer Baufirma war der Zoll auf 16 Müllsäcke mit geschredderten Dokumenten gestoßen, berichtete Behördenchef Fiedler gestern. Während die Geschäftsführer behaupteten, es handele sich um vernichtete Baupläne, war nach Ende der aufwendigen Puzzlearbeit klar, dass der Zoll die Buchführung illegaler Schwarzarbeit rekonstruiert hatte. Zwei Bau-Managern wurde die Fleißarbeit der Behörde zum Verhängnis: Sie wurden bereits zu sechs und dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie in großem Stil Schwarzarbeiter beschäftigt hatten.