Hausfassade abgerissen Orkantief „Zeynep“ fegte über Düsseldorf – 320 Einsätze der Feuerwehr

Update | Düsseldorf · Am Freitag fegte mit „Zeynep“ das nächste Orkantief über Düsseldorf hinweg. Bis zum Samstag musste die Feuerwehr zu 320 Einsätzen ausrücken. Zahlreiche Einrichtungen wurden geschlossen.

Orkan Zeynep in Düsseldorf: Diese Schäden hat der Sturm angerichtet
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Diese Schäden richtet Sturm „Zeynep“ in Düsseldorf an

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Foto: Patrick Schüller

Das Sturmtief ist über Düsseldorf gezogen und hat für einen sprunghaften Anstieg der Feuerwehr-Einsätze gesorgt. So erreichte die Leitstelle der Feuerwehr Düsseldorf bis 21 Uhr am Freitagabend rund 320 sturmbedingte Einsätze.

Neben zahlreichen losen Dachziegeln, abgebrochenen Ästen und umgestürzten Bäumen kristallisierten sich drei Einsatzschwerpunkte für die Feuerwehr heraus. So kümmerte sich die Feuerwehr Düsseldorf gegen 18.13 Uhr um ein instabiles Baugerüst, das durch den starken Wind umzustürzen drohte. Dort konnten die Einsatzkräfte das Baugerüst mittel Spanngurten schnell sichern. Abschließend wurde die Einsatzstelle an die Gerüstbaufirma übergeben werden.

Eine weitere größere Einsatzstelle wurde der Feuerwehr um 18.42 Uhr gemeldet. Im Stadtteil Benrath löste sich auf circa 70 Quadratmetern das Dach eines Gebäudes. Davon waren rund 20 Quadratmeter auf die Straße gestürzt.  Gegen 20.30 Uhr meldeten sich Passanten bei der Feuerwehr und berichteten, dass von einem Gebäude an der Brinckmannstraße Fassadenteile auf einer Fläche von 25 mal sechs Meter auf die Straße stürzen. Zur Unterstützung hatte die Feuerwehr einen Statiker angefordert. Mit der Abarbeitung der Sturmschäden setzte die Feuerwehr Düsseldorf  rund 220 Einsatzkräfte ein. Ebenfalls wurden alle Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr zur Unterstützung alarmiert. Bis zum Freitagabend gab es keine Berichte über Verletzte.

Die Feuerwehr Düsseldorf geht allerdings von vielen weiteren Sturmeinsätzen im Laufe des Samstags aus, da mit Anbruch des Tages noch wetterbedingte Schäden entdeckt werden, welche die Unterstützung der Feuerwehr erfordern. Die Feuerwehr Düsseldorf steht für die weitere Wetterentwicklung in einem engen Austausch mit dem Deutschen Wetterdienst und kontrolliert die Lageentwicklung engmaschig.

Die Forstverwaltung warnt davor, während und nach dem Sturm die Wälder im Stadtgebiet zu betreten. Durch die lange Regenperiode der letzten Wochen könnten Waldböden aufgeweicht sein. Wurzeln hätten daher weniger Halt im Boden und Bäume könnten im Sturm schnell umfallen, zudem sei mit herabfallenden Ästen zu rechnen.

Der Aufenthalt in Parks, auf Spiel- und Bolzplätzen solle das gesamte Wochenende gemieden werden, da auch hier die Gefahr herabfallender Äste bestehe, sagte der Stadtsprecher. Der Wildpark bleibe bis einschließlich Sonntag geschlossen. Auch die Friedhöfe in der Landeshauptstadt würden ab Freitagmittag nach Abschluss der Bestattungen bis einschließlich Sonntag geschlossen. Das gelte ebenso für die Freizeitanlagen Heerdt und Ulenbergstraße.

Die beiden Sturmtiefs „Xandra“ und „Ylenia“ haben am Donnerstag  im Düsseldorfer Stadtgebiet für einige Einsätze der Feuerwehr gesorgt. 42 Mal mussten die Einsatzkräfte bis zum Abend wetterbedingt ausrücken. In den meisten Fällen waren Äste abgebrochen und Bäume umgekippt. Wie ein Sprecher der Feuerwehr am Morgen sagte, seien in der Nacht keine weiteren Sturm-Einsätze dazu gekommen.

Patenschaften für Hochs und Tiefs „Xandra“, „Ylenia“ und „Zeynep“ heißen die drei Tiefdruckgebiete, die zum Teil mit Sturmstärke hintereinander über Deutschland ziehen. Vergeben werden die Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete vom Verein Berliner Wetterkarte zusammen mit dem Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin (FU) im Rahmen der Aktion Wetterpate.

Für die Auswahl der Namen kann sich jeder bewerben. Ein Hoch kostet 360 Euro, ein Tief 240 Euro. Hochdruckgebiete haben eine deutlich längere Lebensdauer und bleiben daher länger auf den Wetterkarten sichtbar, heißt es zur Begründung. Im Jahr werden etwa 50 Hochs und 130 Tiefs getauft. In geraden Jahren bekommen die Tiefs weibliche, in ungeraden Jahren männliche Namen.

Der Sturm „Ylenia“ war von einer Frau mit diesem Vornamen getauft worden, wie auf der Internetseite des Vereins zu sehen ist. „Xandra“ hatte eine Sandra getauft und „Zeynep“ ein Julius K. Danach folgen demnächst die Tiefdruckgebiete „Antonia“, „Bibi“ und „Claudia“. Für das Jahr 2022 sind bereits alle Patenschaften vergeben. Namen für 2023 können ab dem 7. September um 2022 um 0:00 Uhr beantragt werden.

(csr/wie)
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