Niers-Express Wut über überfüllte Züge

Das Zugunglück in Geldern sorgt für Chaos auf der Niers-Express-Linie: Zahlreiche Züge des RE10 zwischen Düsseldorf und Kleve sind vor allem zu Hauptverkehrszeiten völlig überfüllt.

Fahrgäste berichten von dichtem Gedränge im Zug, Mitreisende seien bereits wegen schlechter Luft und Platznot im Waggon nahe einer Ohnmacht gewesen. Immer wieder seien die Züge unter anderem aufgrund Passagiere mit Fahrrädern und Reisegepäck so voll, dass Reisende kaum noch durch die Türen kämen.

"Situation ist katastrophal"

Bei der Nordwestbahn hat man die mehr als starke Auslastung der Züge bereits erwartet. Bei dem Unfall am Gelderner Bahnhof war am Samstag ein Güterzug in mehrere abgestellte Waggons gerast, der Bahnhof ist seitdem für noch unbestimmte Zeit gesperrt.

Zehn Züge wurden bei dem Unfall beschädigt — ein Drittel der gesamten Flotte. In der Folge verkehren die restliche Züge teilweise nur noch mit einem Waggon anstelle von mehreren. Das Nachsehen haben die Fahrgäste.

"Für Reisende ist die Situation katastrophal", sagt Nordwestbahn-Sprecherin Katrin Hofmann. "Es tut uns entsetzlich leid." Um die ausgefallenen Waggons zu ersetzen, sollen vorübergehend Leihwagen angeschafft werden. Doch darüber, ob und wann diese zum Einsatz kommen herrscht noch Unklarheit.

Fest steht: Ein Waggon muss wegen Totalschaden ersetzt werden. 18 Monate beträgt dafür die Wartezeit. Drei weitere beschädigte Waggons haben gestern die Werkstatt wieder verlassen und sollen ab sofort wieder eingesetzt werden.

Bis sich die Lage allerdings wieder völlig entspannt hat, kann es noch eine Weile dauern: Die Bauarbeiten in Geldern verzögern sich voraussichtlich noch bis mindestens zum 29. August.

(dur/emai)
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