Starfotograf Andreas Gursky hatte den richtigen Tipp: "Deutschland gewinnt 2:1." Auf der VIP-Tribüne an Center Court I verfolgte er die Final-Spiele des 34. World Team Cup im Rochusclub. In den vergangenen Jahren war er "ab und zu hier", erzählte er und lobte die Anlage: "Es ist sehr angenehm."

Das dürfte die Verantwortlichen freuen, denn sie hatten in der knappen Vorbereitungszeit versucht, dem Tennis-Turnier einen neuen Anstrich zu geben. Die VIP-Bereiche waren näher ans Geschehen, ins Clubhaus und auf dessen Terrasse, herangerückt und wurden dort vom Team der "Jakob's Gourmetwelt" bestens versorgt. Die Business-Zelte hatten ebenfalls eine Terrasse direkt am Center Court II. Alles wirkte kompakter und diente dem einen Zweck: mehr Nähe und familiäre Atmosphäre schaffen.

Was die Prominenten, die Sponsoren mit ihren Gästen und nicht zuletzt auch die Mannschaften durchaus zu schätzen wussten. So bedankte sich der Trainer der Argentinier, Mariano Zabaleta, nach dem verlorenen Finale gegen die deutschen Tennis-Herren: "Wir hatten eine wirklich gute Zeit hier." Sein deutscher Kollege Patrick Kühnen legte noch einen drauf: "Die deutsche Mannschaft fühlt sich sehr wohl und zu Hause hier. Ich bedanke mich vor allem bei diesem Publikum: Sie machen das Turnier zu etwas Besonderem!"

Und noch einer teilte die Meinung, einer, der für die Fortsetzung des Turniers eine Schlüsselrolle spielt: Thomas Königsbauer, Geschäftsführer des neuen Titelsponsors "Power Horse": "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ablauf. Es ist alles hochprofessionell gelaufen. Die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter verdienen Lob." Er signalisierte, dass die Partnerschaft fortgesetzt werden könne. "Dazu werden wir im Sommer Gespräche führen."

Happy End im Rochusclub? Kühnen warb nach dem Sieg seiner Mannschaft, der sie zudem an die Spitze der ewigen Tabelle gesetzt hatte, gezielt Richtung Titelsponsor: "Herr Königsbauer, Sie haben sich ein gutes Jahr ausgesucht, um hier einzusteigen!" Dennoch gibt es allerhand zu tun, das wissen die Verantwortlichen.

Turnierdirektor Dietloff von Arnim hätte sich mehr Zuschauer gewünscht, zumal zuletzt bestes Tennis-Wetter geherrscht hatte. "Es kamen rund 43 000", sagte er und führte den Rückgang zu den Vorjahren (67 000) auch darauf zurück, dass der WTC Ende 2010 zunächst mangels eines Titelsponsors abgesagt wurde. "Für 2012 müssen wir die Leute frühzeitig anschreiben, damit sie die Tickets Weihnachten verschenken können." Mit dem neuen Konzept ist er höchst zufrieden: "Die Anlage war perfekt."