Düsseldorf Woolworth will zurück in die Altstadt

Düsseldorf · Das Unternehmen sucht nach einem Standort in bester Lage. Auch in Rath soll eine neue Filiale eröffnet werden – am liebsten noch 2013.

Das ist Woolworth
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Das Unternehmen sucht nach einem Standort in bester Lage. Auch in Rath soll eine neue Filiale eröffnet werden — am liebsten noch 2013.

Ein Geschäft in der Düsseldorfer Altstadt gehört für viele Filialisten zum guten Ton, die Standorte an der Flinger Straße und in deren Umfeld sind begehrt. Nun will auch die Kaufhauskette Woolworth wieder dabei sein: Das Unternehmen sucht offensiv nach einem Standort in der Altstadt, auch im Stadtteil Rath soll ein neues Kaufhaus entstehen. "Es ist unser Wunsch, hier jeweils eine Filiale zu eröffnen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Dieter Schindel. "Denn mit der Altstadt und mit Rath verbindet uns eine gemeinsame Vergangenheit."

Von 1932 an war die amerikanische Kette über viele Jahrzehnte in der Altstadt vertreten, im September 2006 wurde das Warenhaus geschlossen. Heute ist in dem Gebäude an der Flinger Straße die Bekleidungskette Zara ansässig. Die Rather Filiale im Westfalencenter war 2008 geschlossen worden.
Auf den ersten Blick passt das Kaufhaus heutzutage nicht unbedingt in die Altstadt, wo viele Bekleidungsketten trendige Mode anbieten.

Das Unternehmen würde sich dort jedoch bestens aufgehoben fühlen, erklärte eine Sprecherin auf Anfrage. "Wir sehen uns als Ergänzung und als Kontrapunkt, der auch Kunden in der Altersgruppe über 50 Jahren anspricht." Nicht alle könnten sich die Waren leisten, die in teuren Fachgeschäften angeboten würden. Doch auch jüngere Kunden wolle man in der Altstadt ansprechen: "Beispielsweise mit Schreibwaren für Schüler und Studenten, oder mit preiswerten Haushaltswaren für die erste eigene Wohnung", so die Sprecherin weiter. In Rath wünscht sich die Kette wieder einen Standort im Westfalencenter oder an der Westfalenstraße. Für ein Woolworth-Warenhaus werden etwa 1000 bis 2000 Quadratmeter Fläche gebraucht, für die kleinere Vertriebslinie W. 500 bis 1000 Quadratmeter. Beide Konzepte wären für Altstadt oder Rath denkbar — je nachdem, welche Flächen dem Unternehmen angeboten werden.

Im April 2009 hatte die Billig-Kaufhauskette Insolvenzantrag gestellt, neue Eigentümer übernahmen damals die Markenlizenz und 158 Filialen der Kette. Das Konzept wurde umfassend überarbeitet, das Sortiment von 20 000 auf 6000 Artikel reduziert. Zielgruppe von Woolworth sind eher untere und mittlere Einkommensschichten, doch ein "Ramschkaufhaus" will man nicht sein.

Um das zu unterstreichen, investiert Woolworth Millionen in den Umbau der Filialen, die noch vom Vorgänger-Unternehmen übernommen wurden. Heller sollen diese werden, die Gänge breiter, die Atmosphäre einladender. Die Filiale an der Nordstraße ist bereits nach diesem Konzept modernisiert, die am Oberbilker Markt dagegen noch im "alten" Zustand. Die Filiale an der Nordstraße zählt dem Unternehmen zufolge deutschlandweit zu den Top-5-Geschäften.

Kein Wunder, dass Düsseldorf für Woolworth attraktiv ist. Bis zu zehn Filialen, sagte die Sprecherin, könne man sich hier vorstellen. Wenn sich in Rath und Altstadt passende Immobilien finden, wären erste Schritte dahin gemacht. Nach Unterzeichnung eines Mietvertrags könne man in vier Wochen auf das Erscheinungsbild von Woolworth umstellen und die Sortimente einräumen. "Wir hoffen, dass es noch 2013 so weit ist."

(top/ila)
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