Düsseldorf Wollersheim-Bordelle wieder geöffnet

Düsseldorf · Die Ermittlungen gegen etliche Mitarbeiter der Rotlicht-Betriebe an der Rethelstraße sind noch nicht abgeschlossen. Doch die Bordelle sind seit Freitag wieder geöffnet. Das bestätigte eine Sprecherin der Stadt.

 Die Bordelle in der Rethelstraße haben seit Feitag wieder geöffnet. Allerdings mit einem neuen Geschäftsführer.

Die Bordelle in der Rethelstraße haben seit Feitag wieder geöffnet. Allerdings mit einem neuen Geschäftsführer.

Foto: Bretz, Andreas

Das Ordnungsamt hatte die Schließung der Rethelstraßen-Etablissements und eines Erotik-Hotels am Worringer Platz im Juli verfügt, kurz nachdem die Inhaber der Betreiber-Gesellschaft und ihre Geschäftsführerin mit mehreren anderen Personen verhaftet worden waren.

Vor allem die Vorwürfe gegen die Geschäftsführerin seien mit den Voraussetzungen für eine gewerberechtliche Erlaubnis nicht vereinbar, hatte der Leiter des Ordnungsamts seinerzeit erklärt. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft wiegen schwer: Die Hauptbeschuldigten sollen mit einem kriminellen Netzwerk in knapp 50 Fällen Bordellgäste mit Drogen außer Gefecht gesetzt und dann über ihre Kreditkarten ausgeplündert habe.

Doch die Beschwerdekammer des Landgerichts hält die Beweise nicht für ausreichend, um die Beschuldigten in U-Haft zu behalten. Anfang Oktober kam Mitgesellschafter und Hauptbeschuldigter Thomas M. frei, sein Geschäftspartner Wollersheim ist bereits seit Ende August wieder zuhause. Die Staatsanwaltschaft hat die Überprüfung mehrerer dieser Beschlüsse beim Oberlandesgericht beantragt. Die dortige Entscheidung steht noch aus.

Nicht die Freilassung der Beschuldigten, sondern die Anstellung eines neuen Geschäftsführers für die "Bordellbetriebe Rethelstraße GmbH" macht aber nun die Neueröffnung möglich. Denn der bloße Bordellbetrieb sei "erlaubnisfrei", so Rathaussprecherin Natalia Fedossenko. Für andere Geschäftsfelder — etwa den Alkoholausschank — bedarf es einer Konzession. Ob die dem neuen Bordell-Chef, der laut Fedossenko strafrechtlich unbescholten ist, erteilt wird, werde derzeit überprüft. Ordnungsdezernent Stephan Keller versicherte am Freitag, seine Behörde werde die Unternehmen weiter im Auge behalten.

(sap/csi)
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