Künstlerisches Können beweisen Wo Jugendliche sprayen dürfen
Düsseldorf · Jugendliche haben eine Trafostation im Stadtwerke-Park besprüht. Die Idee dazu stammt von den Stadtwerken selbst. Sie wollen Kindern und Jugendlichen so die Chance geben, ihr künstlerisches Können zu beweisen.
Im Stadtwerke-Park in Flingern haben Jugendliche zusammen mit den beiden Sprayern Marc und Jo - den "MaJo-Brothers" - eine Trafostation der Stadtwerke mit Graffiti gestaltet. Die beiden Brüder betreuen zahlreiche Graffiti-Projekte mit Jugendlichen. Die zweitägige Aktion im Stadtwerke-Park war diesmal ein gemeinsames Projekt der Stadtwerke und der Jugendfreizeiteinrichtung Icklack, die sich besonders für Jugendarbeit einsetzt.
Die Idee dazu hatten die Stadtwerke. "Die Jugendlichen, die bei dem Projekt mitgemacht haben, verbringen viel Zeit hier im Park. Dadurch, dass sie die Station in ,ihrem? Park selbst gestalten dürfen, wollen wir ihnen die Chance geben, ihre Identifikation zu stärken", sagt Christina Näckel von den Stadtwerken. Neben der Station, die die Jugendlichen gestaltet haben, hat der Monheimer Graffiti-Künstler Peter Norf die andere Station in dem Park besprüht.
Die Grünen unterstützen die Idee, mehr Flächen für Graffiti freizugeben und auszuweisen: Sie haben einen Antrag formuliert, in dem es um legale Graffitiflächen geht, und wollen ihn im nächsten Jugendhilfeausschuss am Dienstag einbringen. Die Stadt soll, in Abstimmung mit Hauseigentümern und anderen Betroffenen, Flächen für die Sprayer ausweisen.
Diese sollen Jugendliche ohne Anmeldung nutzen und gestalten dürfen. Immerhin, so Jens Petring von den Grünen, sei Graffiti eine eigene anerkannte Kunstrichtung und "zählt zur künstlerischen Freizeitgestaltung einer ganzen Subkultur".
Der Ausschuss entscheidet am Dienstag darüber, die Sitzung im Rathaus beginnt um 15 Uhr. Fakt ist, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Flächen für die gesprühte Gestaltung freigegeben worden sind. Jetzt also auch bei den Stadtwerken. Vor dem Projekt wurden die Wände der Station in Grün - der Farbe der Stadtwerke - gestrichen. Die Kinder und Jugendlichen im Alter von sechs bis 20 Jahren haben dann Skateboarder auf die Wände gesprüht. Im Hintergrund zwischen den Figuren stehen nun außerdem Bezeichnungen von Skateboard-Tricks.
Der 13-jährige Maurice trifft sich jeden Tag in dem Park mit seinen Freunden. Ihm hat es Spaß gemacht, die Wände zu besprühen: "Ich habe vorher noch nie gesprayt. Ich finde, dass die Arbeit mit der Sprühdose einfacher ist, als mit dem Bleistift. Ich würde gerne noch einmal bei so einem Graffiti-Projekt mitmachen."