Serie "Düsseldorf- eine familienfreundliche Stadt?" (30) Wo Familien leben können

Düsseldorf · Angesichts der großen Nachfrage werden Wohnungen in der Stadt immer teurer. Das macht die Suche besonders für die schwer, die mehr Platz benötigen. Wer einige Tipps beachtet, kann dennoch fündig werden.

Übersicht: Das kosten Grundstücke und Immobilien in Düsseldorf
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Übersicht: Das kosten Grundstücke und Immobilien in Düsseldorf

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Foto: Martin Gerten/tmn

Die Rheinische Post klärt in einer Familienserie, wie familienfreundlich Düsseldorf ist. Heute geht es um bezahlbares Wohnen.

Während sich das Rathaus über die wachsende Einwohnerzahl freut, stöhnen Wohnungssuchende über die Mieten und Kaufpreise. Besonders Familien mit Kindern haben darunter zu leiden, denn sie brauchen viel Platz.

Lage Nicht überall ist das Wohnen gleich teuer: Auch in Düsseldorf sei günstiges Wohnen möglich, sagt der Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte, Wilfried Mann. Er verweist auf die Marktrichtwertkarte, die auf Verkäufen des vergangenen Jahres basiert - allerdings natürlich keine Allgemeingültigkeit hat. Günstige Einfamilienhäuser aus den Baujahren 1960 bis 1970 gab es demnach in Wersten, Garath, Rath und Reisholz für Kaufpreise zwischen 300 000 und 400 000 Euro.

Neubauten konnten Käufer in Himmelgeist/Itter-Holthausen, Eller und Gerresheim finden. Dort lagen die Preise bei 350.000 bis 450.000 Euro. Schwieriger könnte sich die Suche in Mörsenbroich oder Heerdt erweisen, wo 500.000 bis 750 000 Euro bezahlt werden mussten. Günstige gebrauchte Eigentumswohnungen gab es in Garath, Rath, Reisholz und Lierenfeld für 1200 bis 1700 Euro je Quadratmeter. Neue Eigentumswohnungen von 80 bis 100 Quadratmetern gab es in Wittlaer, Himmelgeist/Itter-Holthausen und teils in Mörsenbroich für 200 000 bis 350.000 Euro. In Heerdt, Gerresheim, Unterbach, Pempelfort und Flingern lagen die Preise höher, bei 350.000 bis 500.000 Euro.

Finanzierung Ein Grund für die derzeit besonders starke Nachfrage nach Immobilien sind die günstigen Konditionen für Kredite. Das macht auch für Familien, die längerfristig planen, den Kauf interessant. Experte Mann weist jedoch darauf hin, dass die Düsseldorfer Kaufpreise im Nachbarschaftsvergleich sehr hoch sind und die Zinsen künftig wieder steigen könnten. Die dann wachsenden Belastungen seien für Familien ein Risiko.

Genossenschaften Wer eher mieten als kaufen will, hat bei den Wohnungsgenossenschaften eine Chance. Sie sind gemeinnützig organisiert und bieten meist relativ preiswerten Wohnraum an, zudem drohen keine starken Mieterhöhungen oder Eigenbedarfsklagen. Die Mieter erwerben Anteile an den Genossenschaften und werden so zum Miteigentümer ihrer Wohnungen. In Düsseldorf gibt es etwa die Wogedo, die Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft eG, die Düsseldorfer Bau- und Spargenossenschaft und den Eisenbahner-Bauverein.

Tipps Findige Familien können zudem noch weitere Wege ausschöpfen, um an preiswerten Wohnraum zu kommen, wie der wohnungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Andreas Rimkus, erklärt. Er empfiehlt etwa die Städtische Wohnungsgesellschaft SWD, die ähnlich wie Wohnungsgenossenschaften preiswerten Wohnraum anbietet. Das städtische Wohnungsamt führe eine Liste der Wohnungssuchenden: "Dort werden Familien bevorzugt behandelt."

(ila)
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