Ungelöste Mordfälle Wo die Justiz an Grenzen stößt

Düsseldorf · Der Mann, der mehr über den Tod von Galina A. wissen könnte, ist verschwunden. Für die Strafverfolger wird es nun schwierig, den Fall zu klären. Nicht zum ersten Mal stünden Staatsanwaltschaft und Polizei am Ende aufwändiger Ermittlungen dann mit leeren Händen da.

 Sefije Jagupi hat den Mord gestanden.

Sefije Jagupi hat den Mord gestanden.

Foto: Polizei Düsseldorf

Der Mann, der wissen muss, wer schon vor einem Jahr Galina A.s Tod wollte, ist verschwunden. Schon in seiner Gerichtsverhandlung hatte Pjotr R. hartnäckig über den Unbekannten geschwiegen, der ihm 100.000 Euro für den Mord an der Unternehmerin geboten haben soll. Jetzt muss die Mordkommission davon ausgehen, dass Pjotr R. sich in seine usbekische Heimat abgesetzt hat. Tatverdächtiger oder wichtiger Zeuge - für die Mordkommission, die das Verbrechen an der Deutschrussin klären will, wäre er dann nicht mehr greifbar, die Chance auf Aufklärung schwindet.

Dass die Ermittler irgendwann alle Spuren verfolgt, alle losen Enden gefunden und am Schluss doch nichts in der Hand haben, gehört zum kriminalpolizeilichen Alltag. Wie im Fall von Deborah Sassen, die als Achtjährige auf dem Schulweg in Wersten verschwand - spurlos im furchtbarsten Sinne des Wortes. Zwölf Jahre ist das her, und nie gab es einen konkreten Hinweis.

Spuren hatten die Ermittler nach den Morden an Millionärin Yuri Röhrig und Susanne Lucan reichlich. Doch obwohl diese Spuren deutlich auf Verdächtige wiesen, reichten die Indizien nicht für Anklagen aus.

In zwei anderen Düsseldorfer Mordfällen stoßen die Strafverfolger nicht an ermittlungstechnische, sondern an geografische Grenzen: Der Mord an Altstadtoriginal Hermann Drillings ist geklärt. Schon kurz nachdem die Leiche des 82-Jährigen entdeckt worden war, hatte die Polizei zweifelsfrei die damalige ständige Begleiterin des alten Herrn als Täterin identifiziert. Doch die Ukrainerin, die den Raubmord gemeinsam mit einem Georgier geplant und begangen haben soll, hatte sich mit ihrem Komplizen in ihre Heimat abgesetzt, bevor sie verhaftet werden konnte.

In ihre Heimat fuhr auch die Mazedonierin Sefije Jagupi, die im Dezember ihren Mann getötet und seine Leiche beseitigt haben soll. In Mazedonien muss die 52-Jährige nicht fürchten, den deutschen Behörden ausgeliefert zu werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort