Düsseldorf Wo die Geschäfte gemacht werden

Düsseldorf · Vor zwei Jahren führten Immobilienmakler und Geschäftsleute den Begriff des "Central Business District" ein, um das zentrale Geschäftsviertel der Stadt international besser vermarkten zu können. Mit den Ergebnissen sind sie bislang hochzufrieden.

 Der Central Business District beginnt im Norden am Schauspiel- und Dreischeibenhaus (im linken Bereich der Animation) und zieht sich dann auf beiden Seiten der Königsallee bis zum GAP 15 (rechte obere Bildecke). Der markierte Gebäudezug am rechten Bildrand ist die Kasernenstraße.

Der Central Business District beginnt im Norden am Schauspiel- und Dreischeibenhaus (im linken Bereich der Animation) und zieht sich dann auf beiden Seiten der Königsallee bis zum GAP 15 (rechte obere Bildecke). Der markierte Gebäudezug am rechten Bildrand ist die Kasernenstraße.

Foto: Cadman

Er ist das wirtschaftliche Herz einer Stadt, der Top-Standort für internationale Unternehmen und der Platz, wo die Geschäfte gemacht werden: der "Central Business District" (CBD). International ist dieser Begriff etabliert, in New York oder London genau so wie in Stockholm, Paris oder Hamburg. In Düsseldorf wird er erst seit 2012 genutzt: Immobilienmakler und Unternehmen führten die Bezeichnung ein, um den City-Kern im Wettbewerb um Mieter und Investoren besser vermarkten zu können

Zwei Jahre später sind sie überzeugt, dass diese Entscheidung sich bewährt hat. "Aus den täglichen Gesprächen ist der CBD nicht mehr wegzudenken", sagt Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer bei BNP Paribas Real Estate. Der Begriff habe im internationalen Sprachgebrauch ein starkes, positives Image. Viele Kunden, fügt Experte Sven Bliso von Colliers International Düsseldorf hinzu, fragten explizit nach Büromarkt- und Investmentdaten zum CBD Düsseldorf.

Die Makler nutzen die Bekanntheit des Begriffes, um auch Firmen, die Düsseldorf nicht kennen, die Qualität des Standorts deutlichzumachen. "Für viele internationale Unternehmen ist es wichtig, in der Top-Lage einer Stadt zu sitzen", sagt Marcel Abel, Geschäftsführer beim Immobilienunternehmen JLL. Die Ausweisung des CBD habe in dieser Frage für bessere Transparenz und für Vergleichbarkeit gesorgt. Ebenso sieht es Hubert Breuer, Head of Agency bei CBRE in Düsseldorf: "Wir können mit unseren Kunden über ein Produkt sprechen, von dem sie eine Vorstellung haben."

Jenes Produkt reicht in der Landeshauptstadt vom Schauspielhaus und Dreischeibenhaus im Norden bis zur Graf-Adolf-Straße im Süden und umfasst damit natürlich auch die Königsallee. Im Westen wird der CBD von der Kasernenstraße begrenzt, im Osten von der Berliner Allee. Innerhalb dieser Fläche (rund ein halber Quadratkilometer) gibt es gut 200 einzelne Objekte mit zusammen knapp 700 000 Quadratmetern Bürofläche. Und zwar von der begehrtesten Sorte: Der Leerstand ist hier mit rund sechs Prozent im Vergleich zur restlichen Stadt (etwa elf Prozent) sehr gering — und für die gefragtesten Büros werden die höchsten Mieten der ganzen Stadt erzielt. So lag die Spitzenmiete im CBD im dritten Quartal bei rund 26,50 Euro je Quadratmeter — deutlich über anderen Gebieten der Stadt, allerdings etwas unter dem Vorjahreswert.

Dieser war auch beeinflusst von großen Neu-Vermietungen in den begehrtesten Gebäuden des CBD, dem Kö-Bogen und dem gerade aufwendig modernisierten Dreischeibenhaus. Im Vergleich zu den Top-Lagen anderer Städte sind aber auch die Mieten mitten in Düsseldorfs Business-Zentrum noch moderat: In Frankfurt zahlen Unternehmen eine Spitzenmiete von 38 Euro je Quadratmeter, in München 33,80 Euro.

Kritiker hatten bei der Einführung des Begriffes "Central Business District" 2012 bemängelt, dass damit andere hochwertige Büroquartiere in der Stadt ausgegrenzt würden. CBRE-Experte Breuer argumentiert jedoch, es handele sich nur um eine klarere Definition verschiedener Gebiete: "Manche Firmen suchen ja beispielsweise explizit auch etwas in der Nähe des Flughafens."

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