Preis für Düsseldorfer Wissenschaftler So begeistern Wissenschaftler für Philosophie

Düsseldorf · Mit ihrem Projekt denXte gelingt es einem Team von Wissenschaftlern der Heine-Uni, Menschen mit unterschiedlichsten Bildungsbackgrounds und auf unterschiedlichen Kanälen zu erreichen. Darunter sind Livechats, soziale Medien, Videos, Umfragen und nun auch ein Podcast.

 Das denXte-Team (v. l.): Berit Weiß, Markus Schrenk, Julia Frese, Christoph Sapp, David Löwenstein, David Niemann und Amrei Bahr.  
  Foto: C. Sapp

Das denXte-Team (v. l.): Berit Weiß, Markus Schrenk, Julia Frese, Christoph Sapp, David Löwenstein, David Niemann und Amrei Bahr. Foto: C. Sapp

Foto: Christoph Sapp

Es ist eine ungewöhnliche Einladung und eine, die zeigt, dass die Heinrich-Heine-Universität alles andere als ein Elfenbeinturm ist und dass die Wissenschaftler eben nicht nur unter sich sein wollen. Mit ihrem Public-Philosophy-Projekt denXte gelingt es einem Team von Wissenschaftlern, neue Wege zu gehen, um Menschen für Philosophie zu begeistern und sie an philosophischen Gedankengängen und Experimenten teilhaben zu lassen. Ein Engagement, das jetzt mit dem Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Stifterverbandes gewürdigt wird.

Das Team hinter denXte nutzt ein Bündel an Aktivitäten, um mit verschiedenen Zielgruppen philosophisch in Austausch zu treten, darunter Live-Vhats, soziale Medien, Videos, Umfragen und Veranstaltungen. Kern der Formate sind jeweils philosophische Gedankenexperimente, also Szenarien, die der Plausibilisierung oder Widerlegung philosophischer Thesen, Argumente und Theorien dienen. So gab es etwa eine Veranstaltung zum Thema Organspende, zu der Frage „Was sind Fake News?“ und eine in diesem Jahr geplante Veranstaltung soll sich mit der Frage befassen: „Wie wäre es, die eigene Zukunft zu kennen?“. Ein eigener Podcast ist derzeit in Planung, ebenso wie das denXte-Lab, ein Versuchslabor für philosophische Gedankenexperimente für Studierende.

Mit dem „Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes“ werden seit 2000 Wissenschaftler ausgezeichnet, die in ihrer Wissenschaftskommunikation besonders kreativ sind, die neue, auch mutige Wege gehen und ihre Zielgruppen auf geeignete und wirksame Weise ansprechen. Die Jury würdigte bei ihrer Entscheidung, dass es dem Projekt denXte mit einem partizipativen Ansatz gelinge, Bürger unterschiedlichsten Alters und verschiedener Bildungshintergründe für philosophische Zusammenhänge zu begeistern. Das siebenköpfige Team mache es sich zur Aufgabe, Menschen ohne philosophische Vorkenntnisse über das Format des philosophischen Gedankenexperiments zum Austausch über gesellschaftlich relevante Themen einzuladen. Dabei können die Teilnehmer nicht nur ihre eigenen Fragestellungen und Argumente einbringen, sondern lernen nebenbei auch grundlegende Denkwerkzeuge der Philosophie kennen. Dies schule das Denken und die Fähigkeit, Probleme rational und systematisch zu verhandeln. Dies sei gerade in einer an Debatten und Konflikten reichen Zeit, in der die eigene Meinungsbildung immer schwieriger werde, von hoher Bedeutung.

„Seit Jahren verfolgen wir als Bürgeruniversität das Ziel, Wissenschaft und Forschung in der Bevölkerung bekannt zu machen. Das denXte-Projekt zeigt, dass man mit einem solchen klugen und durchdachten Konzept Menschen aller Alters- und Bildungsstufen erreichen kann“, sagt Uni-Rektorin Anja Steinbeck.

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