Podiumsdiskussion Wirte und SPD für Verkaufsverbot von Alkohol

Düsseldorf · Ein zeitlich begrenztes Verkaufsverbot von Alkohol an Kiosken kann helfen, die Altstadt sicher zu machen – das ist eine These, die aus einer Podiumsdiskussion hervorging, zur der die SPD am Dienstagabend in das Filmmuseum eingeladen hatte.

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Foto: ddp, ddp

Ein zeitlich begrenztes Verkaufsverbot von Alkohol an Kiosken kann helfen, die Altstadt sicher zu machen — das ist eine These, die aus einer Podiumsdiskussion hervorging, zur der die SPD am Dienstagabend in das Filmmuseum eingeladen hatte.

Isa Fiedler, stellvertretende Sprecherin der Altstadtwirte, diskutierte gemeinsam mit SPD-Ratsherr Matthias Herz, Rafael Trakowski, stellvertretender Vorsitzender der Jungsozialisten (Jusos) Düsseldorf, und Roy Hardin, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen, über Strategien, die Altstadt attraktiver zu machen. Polizeipräsident Herbert Schenkelberg musste absagen, da er als Beamter kurz vor einer Landtagswahl nicht bei Parteiveranstaltungen auftreten darf.

Im Zentrum der Debatte stand die zeitliche Beschränkung des Alkoholverkaufs an Kiosken. "Zwischen Mitternacht und 5 Uhr sollten Kioske am Wochenende keinen Alkohol verkaufen dürfen", sagte Isa Fiedler. Dies würde die Zahl der problematischen Altstadtbesucher verringern, die sich nur auf der Straße aufhalten.

"In der Gastronomie gibt es soziale Regeln, auf der Straße ist das anders", sagte Fiedler. Diese Meinung teilt sie mit Matthias Herz. "Man sollte ein zeitlich beschränktes Verkaufsverbot für zwei Jahre ausprobieren und schauen, ob es funktioniert", sagte der SPD-Ratsherr. Die Kontrolle der Einhaltung eines solchen Verbots hält er für machbar. Ansonsten sieht Herz nur geringe Handlungsmöglichkeiten für die Stadt.

"Eine Kommune kann nicht hingehen und Junggesellenabschiede verbieten", sagte der Politiker. Laut Roy Hardin "könnte ein Verkaufsverbot geringe Verbesserungen mit sich bringen". Doch der Rechtsexperte plädierte dafür, auch die veränderten Bedürfnisse der Gesellschaft zu berücksichtigen. "Die Menschen wollen sich länger im Freiem aufhalten. Hier ist ein Markt entstanden", sagte er.

Dass ein Verkaufsverbot nicht mit den Jusos zu machen ist, unterstrich Rafael Trakowski. "Das hätte keine Auswirkungen auf die Sicherheitssituation. Der Großteil des Alkohols kommt von den Wirten", sagte er. Isa Fiedler wies auf die Verantwortung der Vermieter hin. Sie könnten steuern, welche Art von Gastronomie-Betrieben sich in der Altstadt niederlässt.

(wie)
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