Dies würde die Zahl der problematischen Altstadtbesucher verringern, die sich nur auf der Straße aufhalten. "In der Gastronomie gibt es soziale Regeln, auf der Straße ist das anders", sagte Fiedler. Diese Meinung teilt sie mit SPD-Ratsherr Matthias Herz. "Man sollte ein zeitlich beschränktes Verkaufsverbot zwei Jahre ausprobieren und schauen, ob es funktioniert", sagte er. Die Kontrolle der Einhaltung eines solchen Verbots hält er für machbar. Ansonsten sieht Herz nur geringe Handlungsmöglichkeiten für die Stadt. "Eine Kommune kann keine Junggesellenabschiede verbieten", sagte er.

Laut Roy Hardin, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen, "könnte ein Verkaufsverbot geringe Verbesserungen mit sich bringen". Doch der Rechtsexperte plädierte dafür, auch die veränderten Bedürfnisse der Gesellschaft zu berücksichtigen. "Die Menschen wollen sich länger im Freiem aufhalten. Hier ist ein Markt entstanden", sagte er. Dass ein Verkaufsverbot nicht mit den Jusos zu machen ist, unterstrich ihr stellvertretender Vorsitzender Rafael Trakowski. "Das hätte keine Auswirkungen auf die Sicherheitssituation. Der Großteil des Alkohols kommt von den Wirten", sagte er. Isa Fiedler wies auf die Verantwortung der Vermieter hin. Sie könnten steuern, welche Art von Gastronomie-Betrieben sich in der Altstadt niederlässt.