Düsseldorf Wird Joachim Erwin erst 2014 geehrt?

Düsseldorf · Durch den Wegfall des Tausendfüßlers entstehen im Bereich zwischen Dreischeibenhaus und Johanneskirche neue Plätze, Gassen und Wegebeziehungen für Fußgänger. Der Entwurf von Molestina und Fenner sieht einen zentralen Platz an der Kreuzung Schadowstraße/Berliner Allee vor, dem sie den Arbeitstitel "Berliner Platz" gegeben haben. Aber auch zwischen Schadow Arkaden, Johanneskirche und dem neuen Hochhaus auf der Tuchtinsel wird ein neuer Platz entstehen. Und neue Plätze brauchen neue Namen.

 Der am 20. Mai 2008 verstorbene Oberbürgermeister von Düsseldorf, Joachim Erwin. Schon lange scheiden sich in der Landeshauptstadt die Geister, welche Ehrung er bekommen soll.

Der am 20. Mai 2008 verstorbene Oberbürgermeister von Düsseldorf, Joachim Erwin. Schon lange scheiden sich in der Landeshauptstadt die Geister, welche Ehrung er bekommen soll.

Foto: ddp, ddp

Durch den Wegfall des Tausendfüßlers entstehen im Bereich zwischen Dreischeibenhaus und Johanneskirche neue Plätze, Gassen und Wegebeziehungen für Fußgänger. Der Entwurf von Molestina und Fenner sieht einen zentralen Platz an der Kreuzung Schadowstraße/ Berliner Allee vor, dem sie den Arbeitstitel "Berliner Platz" gegeben haben. Aber auch zwischen Schadow Arkaden, Johanneskirche und dem neuen Hochhaus auf der Tuchtinsel wird ein neuer Platz entstehen. Und neue Plätze brauchen neue Namen.

 Die Flughafenbrücke sollte nach Joachim Erwin benannt werden. Diese Pläne sind jetzt vom Tisch.

Die Flughafenbrücke sollte nach Joachim Erwin benannt werden. Diese Pläne sind jetzt vom Tisch.

Foto: ddp

Nach Ansicht von FDP-Fraktionschefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann soll ein Platz wieder nach Jan Wellem benannt werden. Auf dem heutigen Jan-Wellem-Platz werden im Rahmen des ersten Bauabschnitts zum Kö-Bogen zwei Neubauten nach einem Entwurf des Star-Architekten Daniel Libes-kind errichtet. "Wir sollten unserem Kurfürsten endlich zu Ehren einen wirklichen Platz nach ihm benennen", sagt Strack-Zimmermann und denkt dabei an die neue Freifläche an der Johanneskirche. "Außerdem wäre ich dafür", so die Liberale, "dass man in diesem Raum etwas Passendes für Joachim Erwin findet." Möglicherweise der Berliner Platz. Damit würde der vor knapp einem Jahr verstorbene OB erst 2014 geehrt, wenn der Kö-Bogen komplett fertig ist.

Seine Experten im Rathaus hat Oberbürgermeister Dirk Elbers jedoch zunächst mit etwas anderem beauftragt: Sie sollen prüfen, ob die Ausfahrt des Tunnels, der den Tausendfüßler ersetzen soll — derzeit an der Johanneskirche (siehe linke Grafik) — etwa 100 Meter nach Süden Richtung Steinstraße verschoben werden kann. Damit würde die Kirche mehr Raum bekommen.

Einen ähnlichen Vorschlag hatte der Stadtplaner Edmund Spohr für diesen Bereich bereits vor drei Jahren gemacht: Seine Idee sieht unter anderem vor, den Tunnelmund kurz vor der Kreuzung Blumenstraße/ Berliner Allee enden zu lassen. Sowohl das Rechtsabbiegen aus dem Tunnel auf den Martin-Luther Platz als auch vom Martin-Luther-Platz in die Berliner Allee bliebe somit erhalten (siehe rechte Grafik). Geprüft wird nun, ob in diesem Bereich wichtige Versorgungsleitungen wie Kanäle verlaufen, die das Verlängern des Tunnels Richtung Süden verhindern würden, ob auch breite Fahrzeuge rechts abbiegen können sowie die Möglichkeit von Rückstaus in den Tunnel.

Bei der FDP kommt der Prüfauftrag des OB jedenfalls gut an: "Wenn es verkehrstechnisch machbar und gesichert ist, dass die Wegebeziehung zu den Schadow Arkaden und der Johanneskirche nicht gestört wird, sollte man das machen", sagt Strack-Zimmermann.

(RP)
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