Zukunft der Einkaufsstraße Wird die Schadowstraße autofrei?

Düsseldorf · Die Zukunft einer der besten Einkaufsmeilen Deutschlands ist fraglich: Wird die Schadowstraße zur Fußgängerzone oder bleibt eine Fahrspur in Richtung Wehrhahn? Händler kritisieren, dass ein Shopping Guide das "Baustellenstück" zwischen Berliner Allee und Tonhallenstraße verschweigt.

 Die Schadowstraße soll autofreier werden - entweder mit nur einer Fahrspur oder als Fußgängerzone.

Die Schadowstraße soll autofreier werden - entweder mit nur einer Fahrspur oder als Fußgängerzone.

Foto: Andreas Bretz

Der Shopping Guide in Hochglanz, der in vielen Geschäften der Düsseldorfer Innenstadt ausliegt und den Kunden die besten Einkaufsbereiche in Düsseldorf präsentiert, ist ein Ärgernis, sagt Karin Bornemeyer. Die Inhaberin des gleichnamigen Textilkaufhauses kritisiert, dass die Top-Einkaufsmeilen zwischen Kö und Berliner Allee und rund um den Wehrhahn mit den wichtigsten Geschäften aufgelistet sind.

Das Stück zwischen Berliner Allee und Tonhallenstraße aber nicht. "So weit ist es schon. Für Kunden existieren wir gar nicht mehr", sagt sie. Dabei versucht sich die Schadowstraße derzeit neu zu erfinden. Die entscheidende Frage: Soll die breite Straße sich nach Kö-Bogen und Wehrhahnlinien-Bau zu einer kompletten Fußgängerzone wandeln oder soll eine Fahrspur für Autos in Richtung Wehrhahn bleiben?

Werkstattverfahren nächstes Jahr

Fest steht: Die Schadowstraße wird den meisten Autoverkehr verlieren. Im City-Ring Schadowstraße machen sich beispielsweise deren Vorsitzender, der Chef des Kaufhof Wehrhahn, Torsten Kruse, und auch Foto-Koch-Geschäftsführer Eckart Görner stark — sie plädieren für eine vollkommen autofreie Zone. Mindestens von der Bleichstraße bis zur Liesegangstraße, doch manche Anlieger wollen durchaus diskutieren, ob die Fußgängerzone bis zur Tonhallenstraße reichen könnte. Sogar bis zur Oststraße können sich einige die Fußgängerzone vorstellen. Noch steht nichts fest, das Werkstattverfahren beginnt im nächsten Jahr, und dann soll auch die Öffentlichkeit einbezogen werden.

Oberbürgermeister Dirk Elbers, der die Schadowstraße zur Chefsache erklärt hatte, will bis dahin Vorschläge einer Gestaltung sammeln. Zurzeit werden Beispiele in anderen Städten untersucht: Frankfurts Zeil, Hamburgs Mönckebergstraße, Stuttgarts Königstraße, Wiens Kärntner Straße oder auch die Kensington Street in London. Dort gibt es Argumente für beide Lösungen.

Frankfurts Zeil hat viel Grün und ist autofrei, die Mönckebergstraße in Hamburg hat noch eine Fahrspur. Klar ist: Erst wenn klar ist, ob noch eine Fahrbahn bleibt, macht die Diskussion Sinn, wie die Straße sonst aussehen soll. Bei Zählungen der Passantenfrequenz in 1a-Lagen verliert die Einkaufsstraße in einem Ranking von Engel & Völkers mehrere Plätze. Vorher unter den Top 5 Deutschlands, steht Düsseldorf jetzt nur noch auf Platz 10 (wochentags) beziehungsweise Platz 6 (samstags.)

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