Mikrobiologische Untersuchung Wildfleisch mit Keimen belastet

Düsseldorf (dto). In der vergangenen Woche hatte das Amt für Verbraucherschutz 400 Kilo Wildfleisch beschlagnahmt. Bereits bei der Sicht- und Geruchsprüfung waren zwölf von 27 Proben aus Düsseldorfer Geschäften als übel riechend oder verfärbt durchs Raster des Staatlichen Veterinäruntersuchungsamtes in Krefeld gefallen. Fünf der zwölf Proben waren zusätzlich erheblich mit Keimen belastet. Das ergab die mikrobiologische Untersuchung, deren Ergebnisse jetzt vorliegen. Fazit des Verbraucherschutzamtes: Die 400 Kilo Fleisch werden vernichtet. Weitere Kontrollen sollen folgen.

Der höchste Keimgehalt wurde in einer Probe "Wildschweingulasch" nachgewiesen, das schon aufgrund des "stechend-unreinen" Geruches als nicht verkehrsfähig eingestuft wurde. 270 Millionen Keime pro Gramm, darunter spezifische Hygienekeime, wurden nachgewiesen. "Hirsch-Edelgulasch" war aufgrund von 92 Millionen Keimen pro Gramm ebenso zu beanstanden wie ein als "stechend-alt" wahrgenommenes "Rehfilet", das mit 28 Millionen Keime pro Gramm belastet war. Tolerabel sind nach Angaben des Amtes für Verbraucherschutz maximal fünf Millionen Keime pro Gramm.

Das Amt für Verbraucherschutz will nun herauszufinden, wo die Quelle für das verdorbene Fleisch liegt. Geschäfte, aus denen die Proben stammen, müssen nachweisen, woher sie das Fleisch bezogen haben und ob regelmäßig Kontrollen bei der Ware vorgenommen wurden. Erst wenn Verstöße festgestellt werden, können ordnungsbehördliche Maßnahmen greifen.

Qualitätsmängel können laut Amt für Verbraucherschutz damit erklärt werden, dass Ware zu lange oder unsachgemäß gelagert oder bereits mit einem sehr hohen Anfangskeimgehalt zerlegt, weiterverarbeitet und in den Verkehr gebracht wurde. "Der Weg vom Ort des Erlegens bis zum nächsten Wildverarbeitungsbetrieb ist weit und die Transportbedingungen - und hier besonders die Temperatur - nicht immer nachvollziehbar", erklärt Peter Steinbüchel, Leiter des Amtes für Verbraucherschutz.

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